Für den Dienstag ist schwülwarmes Wetter vorhergesagt, da wollen wir eher keine körperlichen Aktivitäten unternehmen und beschließen, dass wir lieber zu unserem nächsten Ziel in der nördlichen Slowakei weiterfahren. Schon am frühen Nachmittag erreichen wir den Parkplatz unterhalb der besonders eindrucksvollen Zipser Burg, die als die zweitgrößte Burganlage Europas gilt. Wir wandern zu verschiedenen Punkten, von denen wir einen schönen Blick zur Burg haben, lassen aber eine Besichtigung des Inneren ausfallen, da auf der Burg viele Bauarbeiten zur Restauration im Gange sind und deswegen einige Bereiche nicht betreten werden können.
Nach einer ungestörten und ruhigen Nacht fahren wir am Mittwoch, den 22. Mai weiter nach Oravice, einem kleinen Bergdorf in der Hohen Tatra. Hier ist die Wintersportsaison längst zu Ende, nur wenige Touristen bevölkern das lokale Thermalbad mit seinen warmen Außenbecken. Der Campingplatz des Ortes ist recht rustikal, wir stehen auf einer ziemlich unebenen Wiese und sind von Anfang an gespannt, ob wir wohl ohne Probleme wieder herauskommen. Am Nachmittag passiert ein ungewöhnliches Hefeteigmalheur, das uns eine ganze Zeit lang beschäftigt. Der angesetzte Brotteig ist heute besonders stark gegangen und ist außerdem recht flüssig, so dass er seine Schüssel eigenmächtig verlässt und sich auf den Weg durchs Wohnmobil macht. Zum Glück steht die Schüssel auf dem Herd, wodurch der Teig dort aufgehalten wird. Allerdings dürfen wir dafür zwei unserer Gasbrenner komplett zerlegen und vom übergelaufenen Teig wieder befreien. Nach langem Putzen ist alles erledigt und das Brot kann mit entsprechender Verzögerung gebacken werden.
Am Donnerstagmorgen machen wir uns auf zu einer Wanderung, die uns von der netten Betreiberin des Campingplatzes empfohlen wurde. Obwohl der Himmel wolkenverhangen ist, ziehen wir los und kommen schon bald zu einer kleinen Alm, auf der selbstgemachter Käse verkauft wird. Wir finden zwar keine Sprache, in der wir uns mit dem Bauern unterhalten können, die Verständigung klappt aber trotzdem reibungslos und wir erstehen ein großes Stück von dem geräucherten Käse, der uns bei der Verköstigung am besten schmeckt. Weiter geht's über grüne Wiesen bis wir zur Juráňova dolina, einer eindrucksvollen Schlucht kommen, durch die ein munterer Bergbach fließt. Durch die Schlucht führt ein schmaler, teilweise gesicherter Pfad, auf dem wir ganz alleine unterwegs sind. Als wir das Ende der Juráňova dolina erreichen, beginnt es zu regnen, sodass wir auf dem einstündigen Rückweg nach Oravice völlig durchnässt werden. Auch am Nachmittag regnet es weiter und für die kommende Nacht ist kein Ende des Niederschlags abzusehen, was uns befürchten lässt, dass wir am nächsten Morgen nur schwer aus der Wiese kommen. So stellen wir den Vagabund lieber jetzt schon auf die befestigte Fläche im Einfahrtsbereich, was mithilfe der Differentialsperre auch ganz gut klappt. Allerdings ist hier vorne bis spät in die Nacht ein ziemlicher Lärm, den eine fröhlich feiernde Motorradgruppe verursacht.
So fahren wir nicht so ganz ausgeschlafen am Freitag weiter in den westlichen Teil der Slowakei, wo wir den Camping Maninska bei strömendem Regen erreichen. Später wird das Wetter wieder besser und wir machen einen kleinen Spaziergang durch die sehenswerte Schlucht Manínska tiesňava, die als die engste Schlucht der Slowakei gilt.
Nach diesen zwei sehr abwechslungsreichen und entspannten Wochen in der Slowakei wollen wir ab morgen durch Tschechien weiter nach Westen reisen.Kommt weiter mit, um zu sehen, was uns dieses Land zu bieten hat.
Kommentar schreiben