Durch die Walachei

Walachei
Traditionelles Dorf in der Mährischen Walachei

Am Samstag schickt uns das Navi allen Ernstes durch die Manínska tiesňava, durch die wir mit dem Vagabund so gerade noch durch passen. Weiter über kleine und winklige Bergstraßen nach Banská Bystrica und von dort auf gut ausgebauten Straßen in die Walachei. Wir versuchen zweimal unterwegs, an eine tschechische Mautbox zu kommen, doch die Verkaufsstellen an unserer Strecke bieten nur Vignetten für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Uns wird erklärt, die nächste Vertriebsstelle für die Boxen läge in Nový Jičín, einer Stadt, die fünfzig Kilometer entfernt ist. Das ist weiter, als wir heute fahren wollen. Ein paar Polizisten, die wir am tschechischen Kiosk treffen, bestätigen, dass die aktuelle Straße nicht mautpflichtig sei, so können wir zumindest erst einmal weiterfahren. Schon bald erreichen wir Rožnov pod Radhoštěm, eine kleine Stadt im Herzen der Mährischen Walachei, wo wir auf einem einfachen Campingplatz unterkommen. Den Sonntag verbringen wir im nahegelegenen Freilichtmuseum, in dem traditionelle Gebäude aus der Walachei zu sehen sind. Interessant ist vor allem die einfache Bauweise vollständig aus Holz. In der Schule erklärt eine Lehrerin, dass früher alle Klassen in einem Raum gleichzeitig unterrichtet wurden, irgendwie scheint das damals funktioniert zu haben.

Roznov, Tschechien
Im Freilichtmuseum von Rožnov pod Radhoštěm

Walachei
Blick vom Aussichtsturm in die Walachei

Vagabund, Hradek See
Auf der Halbinsel am Hradek See stehen wir ganz alleine

Weiter geht es am Montag quer durch die Walachei bis ins östliche Böhmen. Unterwegs beschaffen wir an einer Tankstelle, die als Vertriebsstelle für die tschechischen Mautboxen in der Liste steht, eine solche Box. Beinahe haben wir den Eindruck, dass die Angestellten der Tankstelle das zum ersten Mal machen, irgendwie funktioniert es aber und wir können mit einem weiteren Kasten an der Windschutzscheibe unsere Fahrt fortsetzen. Immerhin hängen dort jetzt das Navi, ein Handy, die österreichische Mautbox und jetzt noch die viel größere für Tschechien. Auch in Tschechien führt uns das Navi beharrlich über mautpflichtige Straßen, obwohl wir die Option “ohne Maut” eingestellt haben, wir sind froh, das Gerät beschafft zu haben. Offensichtlich kennen die Navis zwar die Straßen, die für PKW mautpflichtig sind, jedoch nicht die zusätzlichen Strecken für LKW, zu denen schwere Wohnmobile gezählt werden. Am Nachmittag erreichen wir das Marina Kemp, das auf einer idyllischen Halbinsel im Hradek See in der Nähe der Stadt Pardubice liegt. Bei unserer Ankunft ist das Tor verschlossen, man soll eine angegebene Telefonnummer wählen, um eingelassen zu werden. Leider funktionieren ausgerechnet heute unsere Handys nicht, sodass wir erst einmal dumm dastehen. Bald hilft uns ein netter Nachbar der Anlage und ruft für uns beim Betreiber an. Das Tor öffnet sich und wir können einfahren und uns auf dem großen Gelände beliebig einrichten. Andrea nutzt das warme Wetter, um in dem tollen See eine Runde zu schwimmen, bis sie von lautem Gewittergrollen und mächtigen schwarzen Wolken aus dem Wasser vertrieben wird. Der nachfolgende Wolkenbruch bringt ordentlich Hagel mit sich, der glücklicherweise keinen Schaden anrichtet.

Hradek See, Tschechien
Schöne Stimmung am böhmischen See
Andrea, See
Andrea nutzt die Gelegenheit zum Schwimmen im Hradek See

Hradek See, Tschechien
Am Hradek See zieht bald ein heftiges Gewitter auf

Nach den Tagen in der Walachei führt unser Weg durch Böhmische Dörfer weiter in Richtung Prag, das wir in den nächsten Tagen mit euch erkunden wollen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Matze (Mittwoch, 29 Mai 2024 18:49)

    Sieht sehr schön ruhig aus da in der Walachei, hoffe euch gehts gut. mir geht es sehr gut. bis bald.
    Euer Matze