Bevor wir am 4. September nach Vilnius, der Hauptstadt von Litauen, fahren, verbringen wir zwei geruhsame Tage am wunderschönen Stellplatz von Varena. Der Platz ist äußerst liebevoll und kreativ gestaltet und liegt nur wenige Meter oberhalb des Flusses Merkys, an dem es verschiedene Bänke und Hängematten zum Verweilen gibt. Sogar eine kleine Saunahütte und ein Whirlpool unter den Bäumen sind vorhanden, werden aber bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen nicht genutzt.
In Vilnius stellen wir den Vagabund in das als Campingplatz bezeichnete City Camp am Stadtrand. Das ist allerdings nicht mehr als ein abgesperrter Parkplatz mit einigen sauberen und funktionalen Containern für die sanitären Einrichtungen. Für uns ist das perfekt, wir stehen sicher, einigermaßen ruhig und haben genügend Platz. Wir fragen andere Camper, wie wir von hier in die Innenstadt kommen und bekommen den Tipp, die BOLT App zu installieren und darüber einen Fahrdienst zu buchen. Es gibt zwar auch eine Busverbindung, die nächste Haltestelle ist aber fünfzehn Minuten entfernt und wir werden in der Stadt bestimmt genug zu gehen haben. Das bestellte Auto kommt kurzfristig zum Stellplatz und bringt uns in etwa zwanzig Minuten bis zum Rathaus in der Mitte der Stadt. Von hier aus erkunden wir die Altstadt mit ihren interessanten Gassen und historischen Gebäuden. Wir brauchen eine Weile, bis wir den Weg zum Gediminas Turm finden, der sich als einziges Überbleibsel der Oberen Burg zum Wahrzeichen von Vilnius entwickelt hat. Von oben sehen wir weit über die Stadt mit ihren unzähligen Kirchen verschiedener Konfessionen. Während unseres weiteren Weges durch die Altstadt kommen wir auch in die Republik Užupis, die sich am 1. April 1997 unabhängig erklärte und deren Verfassung an einer Mauer in vielen Sprachen aushängt. Vom Stadtteil Užupis ist es nicht mehr weit zum sogenannten Gotischen Ensemble, das aus der St. Anna Kirche und einer Kapelle der Bernhardinerkirche besteht und heute zu den berühmtesten Ansichten von Vilnius zählt. Nach unserer langen Wanderung durch die Stadt werden inzwischen die Füße müde und wir lassen uns von hier bequem wieder zurück zum Stellplatz bringen.
Begleitet uns weiter, wenn wir von Vilnius aus wieder hinaus aufs Land fahren.
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