Nach unserer Wanderung auf der Hara Halbinsel fahren wir zunächst entlang der Küste, später auf einer der wenigen Autobahnen Estlands nach Tallinn, wo wir uns am südwestlichen Stadtrand einen Campingplatz für die nächsten Tage ausgesucht haben. Auch hier kontaktieren wir den Betreiber telefonisch und können uns anschließend irgendwo auf dem grünen Gelände platzieren. Wir stellen uns ganz nah an die Rezeption, wo wir gerade noch ausreichend starkes WLAN-Signal haben.
Vom Campingplatz kommen wir in weniger als zehn Minuten zum Bahnhof Padula, von dem aus etwa stündlich ein Zug ins Zentrum von Tallinn fährt. Am Freitag und Samstag wandern wir durch die sehenswerte Altstadt mit ihrer gut erhaltenen Stadtmauer und vielen Türmen, die ihre charakteristische Silhouette prägen. Hier in Tallinn sehen wir nach längerer Zeit wieder recht viele Touristen, die die zahlreichen Restaurants und Souvenirgeschäfte der Stadt bevölkern.
Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch im ehemaligen Gefängnis des KGB, in dem einige Verhör- und Haftzellen zu sehen sind. Auf vielen Schautafeln ist die immer sehr bedrückende Geschichte von Betroffenen erklärt, unglaublich, wozu Menschen fähig sind.
Bei unserem zweiten Besuch der Stadt nutzen wir die Gelegenheit, einen der Türme der Stadtmauer zu besteigen und von dort oben ein ganzes Stück auf der Mauer entlang zu gehen. Das ergibt einen ganz besonderen Blick über die Altstadt.
Bevor wir am Nachmittag wieder zurück fahren, besuchen wir noch die Markthallen gleich neben dem Bahnhof von Tallinn. Hier gibt es von Lebensmitteln über Bekleidung alles, was irgendjemand irgendwann einmal brauchen kann, selbst ein ausgedehnter Bereich mit Antiquitäten und allerlei Flohmarktartikeln fehlt nicht. Daneben finden wir in und um die Halle ein großes gastronomisches Angebot mit kreativen Bars und Imbissständen aus aller Welt. Wir essen usbekische Suppe und Nudeln, die zu unserer Überraschung sehr an schwäbische Spätzle erinnern, nur dass sie völlig anders gewürzt sind.
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