Tansania

Die Abschnitte dieser Reise durch Tansania: 

 

Anreise 

Vorbereitung und Anreise zum Kilimanjaro

Arusha 

Arusha Nationalpark

Tarangire 

Tarangire Nationalpark bis zum Mingunga Tented Camp

Auf dem Weg in die Serengeti 

Von Mto wa Mbu bis zu den Massai

Serengeti

Moru Kopjes, Mara River, Ngorongoro Krater


„Du weißt, dass du dir nicht vorstellen kannst, wie es in Afrika ist, also stellst du es dir erst gar nicht vor. Und dann bist du dort und es ist ganz anders als du es dir nicht vorgestellt hast.“ (Hubert von Goisern)

 

Diese Reise führt uns im September 2012 durch die Nationalparks von Tansania. Unser Guide führt uns durch Arusha,Tarangire, Serengeti mit Ngorongoro Krater und den Lake Manyara Nationalpark, zeigt uns viele wilde Tiere und die wundervolle Landschaft des östlichen Afrikas.

Ohne dass wir es wollten, hat sich unser Urlaub im Mai 2011 zu unseren Flitterwochen entwickelt. An mehreren Unterkünften wurden wir mit Glückwünschen zu unserer Hochzeit und mit gekühltem Champagner empfangen, obwohl wir doch noch gar nicht verheiratet waren. Wir haben uns auf diesem wundervollen Kontinent so wohl gefühlt, dass wir sicher bald noch weitere Reisen hierher unternehmen werden.

Nachdem wir also schon im Jahr 2011 unsere Flitterwochen verbracht hatten, lag es nahe, in 2012 die Hochzeit folgen zu lassen. Am ersten September ist es soweit, unsere Hochzeitsfeier in Königstein ist ein wunderschönes und unvergessliches Fest. Danach möchten wir gerne etwas in Urlaub fahren und nennen diese Reise wegen der schon vergangenen Flitterwochen jetzt unsere "Hochzeitsreise".

Wir wünschen uns, so viel wie möglich pure Wildnis zu erleben und haben uns als Ziel dafür Tansania in Ostafrika ausgesucht. Vielleicht können wir sogar die berühmte Migration der Gnus oder auch Tiere wie Leopard und Nashorn beobachten, die wir im letzten Jahr in Namibia und Botswana nicht gesehen hatten.


Anreise

Mittwoch 5.9.2012

Um halb vier müssen wir aufstehen, um diese Zeit waren wir einige Tage zuvor bei unserer Hochzeit gerade einmal schlafen gegangen. Das Taxi bringt uns reibungslos zum Flughafen, wo ein unerwartet lebhafter Betrieb herrscht, offensichtlich sind zu dieser frühen Stunde noch viele weitere Urlauber unterwegs. Obwohl wir nur unser Gepäck aufgeben wollen, müssen wir recht lang am Schalter anstehen, ein Fortschritt durch das Einchecken am Computer ist hier nicht zu erkennen. Nachdem wir unser Gepäck auf den Weg gebracht haben, es wird uns zugesichert, dass es bis Kilimanjaro durchgecheckt ist, gehen wir zur Sicherheitskontrolle. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Gate, als dieses geöffnet wird und können nach kurzer weiterer Wartezeit einsteigen. Der kleine Flieger bringt uns sehr pünktlich nach Amsterdam, wo wir eine planmäßige Umsteigezeit von etwa eineinhalb Stunden haben. Nach achteinhalb Stunden Flug ohne Besonderheiten erreichen wir am Abend bei völliger Dunkelheit den Kilimanjaro Airport in der Nähe von Arusha. Wir gehen vom Flugzeug direkt über das Vorfeld in das kleine Abfertigungsgebäude. Wie die meisten anderen Touristen auch, müssen wir nun mit den im Flugzeug ausgefüllten Formularen unsere Visa beantragen. Obwohl mehrere Schalter vorhanden sind, ist nur einer für die Erstellung eines Visums geöffnet, so dass wir hier relativ lange warten müssen. Nach Erledigung der Formalitäten und nach Bezahlen der Gebühren von jeweils 50 US$ für die Visa kommen wir direkt hinter den Schaltern zum Gepäckband, wo unsere beiden Taschen bereits auf uns warten.

Schirmakazie, Gnu, Gnus, Tarangire Nationalpark, Tansania, Afrika
Schirmakazie spendet Schatten für viele Gnus im Tarangire Nationalpark

Am Ausgang begrüßt uns Hussein, unser Fahrerguide von Flycatcher. Er führt uns zu unserem Auto, das wir die nächsten zwei Wochen benutzen werden. Es ist ein geräumiger Toyota Landcruiser, ausgestattet mit allem, was für eine echte Safari erforderlich ist. Hussein bringt uns nach knapp einstündiger Fahrt zu unserer ersten Unterkunft, der Mount Meru Game Lodge. Unterwegs fragt er uns, ob wir das erste Mal in Afrika seien. Wir erzählen, dass wir im letzten Jahr in Namibia und Botswana waren und dort nur relativ wenige Elefanten und gar keine Nashörner oder Leoparden gesehen hätten. Jürgen hatte während der Safari in 2007 zwar vier der Big Five beobachten können, ein Leopard sei aber damals auch nicht dabei gewesen. Wir verständigen uns also darauf, dass wir sehr an den Big Five interessiert sind, vor allem Leoparden und Nashörner, aber auch jede Menge Elefanten sehen möchten. Außerdem wünschen wir uns ein Hippo in seiner wunderschön gähnenden Pose mit weit aufgerissenem Maul. Hussein merkt sich die Wünsche und verspricht, sein möglichstes zu tun.


Flagge Tansania

Arusha

Mount Meru Game Lodge, Arusha, Tansania, Afrika
Unsere Unterkunft, die Mount Meru Game Lodge bei Arusha

Unsere Lodge liegt in einem schönen Garten mit großen Bäumen, es brennt ein gemütliches Lagerfeuer, daneben sind Tische fürs Abendessen gerichtet. Da wir schon spät dran sind, bringen wir nur kurz unser Gepäck ins Zimmer, das sich in einem kleinen, abgelegenen Pavillon befindet, und gehen gleich darauf zum Essen. Es ist eine schöne Atmosphäre bei milder Luft im Freien, am verglimmenden Feuer.


Arusha Nationalpark

Donnerstag 6.9.2012

Zur Einstimmung steht heute ein Besuch im kleinen Arusha Nationalpark auf dem Programm. Der Park liegt ganz in der Nähe unserer Lodge, so dass wir erst um 9:00 Uhr abfahren müssen. Nach dem Aufstehen erhaschen wir aus dem Fenster unseres Zimmers einen ersten Blick auf einige Zebras, wir sind also tatsächlich in Afrika angekommen. Dass die Tiere mit vielen anderen zu einem kleinen Wildreservat der Lodge gehören, erkennen wir erst später.

Zebra, Mount Meru Game Lodge, Arusha, Tansania, Afrika
Am Morgen nach unserer Ankunft sehen wir diese Zebras vor dem Fenster

Am Parkeingang wird das Dach unseres Fahrzeugs hochgeklappt, so dass wir im Auto aufstehen können und einen freien Blick nach draußen haben. Auf der Fahrt zum Ngurdoto Crater erzählt Hussein, welche Tiere wir im Park finden können. Er ist sich sicher, dass wir Giraffen und Zebras sehen werden, aber auch Paviane und die auffälligen, schwarz weißen Colobus Affen sind hier so stark vertreten, dass wir sicher einige von ihnen finden. Dagegen wird es wegen der großen Trockenheit heute wohl keine Flamingos geben, die sich sonst oft in den Momella Seen beobachten lassen. In diesem Jahr sei fast der ganze Bestand zum Lake Natron aufgebrochen, der abseits unserer geplanten Reiseroute liegt. Raubkatzen gibt es keine im Arusha Nationalpark und auch Elefanten weichen immer mehr dem Druck der Bevölkerung an den Parkgrenzen und suchen sich andere Standorte. Seit Jahren hatte er hier keine Elefanten mehr gesehen. Abgesehen von ihrer Seltenheit, seien die Elefanten im dichten Bergwald auch nur sehr schwer zu entdecken.

Grüner Pavian, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Ein Grüner Pavian versteckt sich in den Bäumen des Arusha Nationalparks

Die Piste steigt durch dichten Regenwald hoch zum Kraterrand. Unterwegs entdecken wir einige Paviane und tief im Wald auch einige Colobus Affen. Hussein wundert sich, dass es so wenige sind, normalerweise ist der Wald in dieser Gegend voll von Colobus Affen. Aber wir wissen ja, dass die Natur sich nicht nach uns richtet und nehmen dankbar jedes Motiv mit. Oben am Krater haben wir einen wunderschönen Blick in den geschützten Ngurdoto Krater, der nicht betreten werden darf. Tief unten sehen wir eine satte, grüne Ebene mit einigen Wäldern, Büschen und Wasserlöchern. An einem Wasserloch liegen im Schatten einiger Bäume eine Gruppe Büffel, es sieht aus wie ein kleines Paradies, alles wirkt sehr friedlich.

Ngurdoto Krater, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Blick in den 400 Meter tiefen Ngurdoto Krater

In den Bäumen am Kraterrand sitzen einige Nashornvögel mit ihren charakteristischen großen, gebogenen Schnäbeln. Einzig der Kilimanjaro gibt uns nicht die Ehre, sich sehen zu lassen, er ist hinter einer dicken Packung Wolken verborgen und wird dort auch den ganzen Tag bleiben. Nachdem wir die Ruhe am Krater einige Zeit lang genossen haben, fahren wir zunächst auf demselben Weg wieder zurück und biegen dann ab in Richtung der Momella Seen.

Silberwangenhornvogel, Ngurdoto Krater, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Silberwangenhornvogel am Rand des Ngurdoto Kraters

Wir erreichen zuerst den Kleinen Momella See, an dessen Ufer wir uns ein wenig die Beine vertreten können. Wie angekündigt haben beide Momella Seen einen sehr niedrigen Wasserstand und zeigen an der Uferlinie einen leuchtend weißen Streifen Salzkruste. Direkt am Ufer können wir zwei schöne Kronenkraniche und einige Ibisse beobachten, während wir in der Mitte des Großen Momella Sees eine kleine Kolonie Flamingos ausmachen können.

Kronenkranich, Ibis, Momella Seen, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Zwei Kronenkraniche und ein Ibis am Ufer der Momella Seen

Bei der Umrundung der Momella Seen sehen wir zwar wieder einige Zebras und Giraffen, doch scheint Hussein insgesamt ein klein wenig enttäuscht. Konnte er uns schon keine Flamingos zeigen, erwähnt er auch jetzt mehrfach, dass der Park heute außergewöhnlich leer sei, die meisten Tiere wären nach seiner Ansicht wegen der Trockenheit in andere Regionen abgewandert.

Zebras, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Wegen der fehlenden Raubtiere haben die Zebras im Arusha NP ein friedliches Leben

Wir fahren zum Momella Gate und folgen von dort der öffentlichen Schotterstraße an der Parkgrenze in Richtung des Ngongongare Parkeingangs. Unterwegs werden wir von einem Fahrzeug der Ranger überholt, dem wir in einer dichten Staubwolke hinterherfahren, bis es außer Sicht verschwindet. Plötzlich stehen die Ranger hinter einer Kuppe und zeigen durch winken an, dass wir anhalten sollen.

Scheinangriff, Elefant, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Überraschender Scheinangriff eines Elefanten im Arusha Nationalpark

Sofort hören wir von links ein lautes Trompeten. Dort steht nur wenige Meter von der Piste entfernt ein großer Elefant im dichten Busch versteckt. Der Riese stört sich sichtbar an unserer Anwesenheit und versucht uns durch einen angedeuteten Angriff von unserer Position zu vertreiben. Hussein startet mehrfach den Motor, um im Ernstfall schnell fliehen zu können, was aber glücklicherweise nicht nötig wird. Nun bemerken wir, dass der Elefant nicht alleine ist, sondern zu einer recht großen Gruppe gehört. Rund um uns herum hören wir es im Gebüsch rascheln, ab und zu bricht ein Ast ab, immer wieder trompetet eines der Tiere.

Elefanten, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Elefanten streifen durch die Wälder das Arusha NP

Die ganze Herde möchte die Piste von rechts nach links überqueren, was durch die beiden Autos dazwischen nun nicht mehr so einfach ist. Sie teilen sich auf und gehen in kleinen Gruppen, meist eine Mutter mit mehreren kleineren Tieren und einigen anderen ausgewachsenen Elefanten vor und hinter unseren Fahrzeugen zur anderen Seite. Einige von ihnen kommen dabei einige Schritte in unsere Richtung, um uns zu drohen oder zumindest um ihren Unmut über unsere Anwesenheit auszudrücken, es ist unheimlich spannend, kommt aber zu keinem echten Angriff. Wir sind begeistert von den vielen kleinen Elefantenbabys, die teilweise übermütig lebensfroh wirken, wenn sie ihren größeren Artgenossen zu folgen versuchen.

Elefant, Arusha Nationalpark, Tansania, Afrika
Der Elefant stört sich daran, dass wir im Weg stehen

Unser Guide ist aus dem Häuschen, er hatte seit sieben Jahren keinen einzigen Elefant im Arusha Nationalpark gesehen und hier noch niemals so viele Tiere gleichzeitig. Auch nach den offiziellen Beschreibungen des Nationalparks sind Elefanten hier eine absolute Ausnahme, für uns ein überaus positives Beispiel dafür, dass es in der Natur oft ganz anders kommt, als man es nach allgemeinen Angaben erwarten müsste. Nachdem wir dem Schauspiel eine ganze Zeit lang gefolgt sind, scheint sich das Treiben zu beruhigen. Auf dem Rückweg beobachten wir noch eine Herde Büffel, die im Schatten großer Akazien dösen und setzen unseren Weg zur Lodge fort.

Büffel, Arusha, Tansania, Afrika
Eine Herde Büffel sucht Schatten unter einigen Bäumen

Als wir an unserer Unterkunft ankommen, finden wir in den Bäumen des Gartens unzählige Colobus Affen vor, die sich anscheinend immer wieder vom Nationalpark hierher auf den Weg machen, um die leckeren Blätter und Blüten der Bäume zu naschen. Wir jagen sie lange Zeit mit unseren Kameras, haben wir doch hier die Chance viel näher an die scheuen Tiere heran zu kommen, als dies in der Wildnis möglich gewesen wäre. Neben den Affen tummeln sich auf dem Gelände der Lodge einige Zebras, Kudus und Großvögel.

Colobus Affen, Mount Meru Game Lodge, Arusha, Tansania, Afrika
Colobus Affen auf dem Gelände der Mount Meru Game Lodge bei Arusha

Tarangire Nationalpark

Freitag 7.9.2012

In der Lodge erklärt man uns, dass der Kaffee, den wir hier trinken, aus lokalem Anbau stamme und auch selbst verarbeitet würde. So sehen wir dann auf der Fahrt nach Arusha die Kaffeeplantagen mit ganz anderen Augen. Neben Kaffee durchqueren wir auch Anbaugebiete für Bananen und Reis, sowie weite Gemüsefelder. Je mehr wir uns Arusha nähern, umso dichter und chaotischer wird der Verkehr.

Markt, Arusha, Tansania, Afrika
Markt in Arusha, Tansania

Nach einem Tankstopp in Arusha führt uns die recht gut ausgebaute Straße lange durch Gebiete der Massai, die hier ihre großen Rinder- und Ziegenherden halten. Die Tiere werden von meist jüngeren Angehörigen des Stammes gehütet und zu den in regelmäßigen Abständen liegenden Wasserstellen geführt. Die Landschaft um uns herum wirkt derart trocken, dass wir uns wundern, wie die Herden noch genügend zu fressen finden, teilweise müssen sie mit zugekauftem Heu gefüttert werden.

Massai, Tansania, Afrika
Junge Massai mit ihren Rinderherden in Tansania

An einer Baustelle ist die Straße für mehrere Kilometer gesperrt, der Verkehr wird über eine parallele, sehr holprige Erdpiste geleitet. Auf der Baustelle steht genau eine Baumaschine, neben der mehr als zehn Arbeiter angestrengt auf den Feierabend warten. Bei diesem Tempo wird der Bau der Straße sicherlich noch einige Monate dauern.

Baustelle, Straße, Tansania, Afrika
Bei diesem Arbeitstempo dauert die Reparatur der Straße bestimmt noch viele Monate

Wir erreichen das Gate des Tarangire Nationalparks, den wir in den nächsten zwei Tagen erkunden wollen. Schon gleich hinter dem Gate sehen wir erste Tiere, vor allem Gnus und Zebras, aber auch einige Elefanten. Wie erwartet sind jetzt in der Trockenzeit viele Tiere auf der Suche nach Wasser aus angrenzenden Gebieten in den Park eingewandert.

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Der Tarangire Nationalpark ist bekannt für seine große Population an Elefanten

Die Tarangire Safari Lodge liegt ausgesprochen schön am Rand des Tales mit traumhaftem Blick hinunter zum Fluss. Nach dem Mittagessen verbringen wir die Zeit bis zu unserer Nachmittagspirsch auf der Terrasse der Lodge und beobachten die Tiere unten am Tarangire River.

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Von der Tarangire Safari Lodge hat man einen phantastischen Blick auf die wilden Tiere, die alle zum Trinken an den Fluss kommen müssen

Es ist wie im Kino, zunächst sehen wir einen einsamen Elefanten, der unschlüssig am Wasser steht und nach einiger Zeit Gesellschaft durch mehrere Giraffen bekommt. Wir hören eigenartig glucksende Geräusche, wie wir sie gestern schon bei den Elefanten im Arusha Nationalpark gehört hatten und vermuten, dass weitere Elefanten in der Nähe sein müssen. Kurz darauf kommt auch tatsächlich eine Gruppe von neun Elefanten aus den Büschen und geht im Fluss baden und trinken. Mit dem Fernglas entdecken wir weiter oben am Hang eine große Herde Zebras und Gnus, die langsam in Richtung zum Fluss ziehen. Nach langem Hin und Her erreichen sie schließlich das Wasser, das sie in einzelnen Gruppen genießen, während vom anderen Ufer Wasserböcke dazu kommen.

Giraffen, Tarangire Nationalpark, Tansania, Afrika
Beim Trinken sind Giraffen besonders stark gefährdet

Plötzlich stieben die Tiere in Panik auseinander und suchen Sicherheit am Ufer. Fast alle Tiere, auch die in einiger Entfernung stehenden Giraffen schauen gebannt in die gleiche Richtung, dort scheint sich etwas sehr interessantes abzuspielen. Wir folgen den Blicken der Tiere mit dem Fernglas und entdecken nach einigem Suchen einen Löwen, dessen Angriff wohl gerade fehlgeschlagen war. Nach und nach normalisiert sich die Szene wieder und viele der Tiere kehren zurück zum Wasser, sie müssen ja noch trinken, auch wenn die Gefahr noch nicht völlig gebannt ist. Wir finden noch zwei weitere Löwen, die nun nach neuer Gelegenheit suchend umher streunen, aber bald aus unserer Sicht verschwinden.

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Zwischen dem Tarangire NP und den umliegenden Gebieten hat sich eine Migration der Gnus entwickelt

Ohne es zu bemerken, ist es vier Uhr geworden und Hussein holt uns ab zu unserer Nachmittags-Pirschfahrt durch den Park. Schon auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt sehen wir links und rechts der Piste viele Gnus und Zebras, es gibt fast keine Stelle, von der aus keine Tiere zu sehen sind. Am Viewpoint angekommen, steigen wir aus und gehen zu einem Abbruch mit tollem Blick auf den darunter liegenden Tarangire River. Wie auf Bestellung nähern sich im Fluss einige Elefanten, auch diesmal sind es wieder neun Tiere, sind es dieselben wie am Mittag? Wir beobachten die majestätischen Tiere bei ihrem Zug durchs Flussbett und ans andere Ufer und fahren dann weiter, um noch weitere Tiere zu suchen.

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Eine Elefantenherde zieht in der Abenddämmerung durch das Tal des Tarangire Rivers

Wir sehen noch viele weitere Elefanten, Gnus und Zebras, die sich offensichtlich ohne Probleme miteinander vertragen. Sie stehen ja auch nicht in Konkurrenz um die gleichen Gräser oder Büsche. Bei der Fahrt zur Lodge posieren noch mehrere Paviane am Rand der Straße für uns bevor wir ein paar der vielen Baobab Bäume des Tarangire bei untergehender Sonne fotografieren.

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Baobab Baum im Tarangire Nationalpark

Samstag 8.9.2012

Heute ist ein früher Game Drive geplant. Vor dem Start um sechs Uhr genehmigen wir uns einen Kaffee in der offenen Lounge der Lodge, für das Frühstück unterwegs nehmen wir vorbereitete Päckchen mit. Neben vielen Gnus, Giraffen, Pavianen und den hier sehr seltenen Kudus sehen wir bei unserer Fahrt vor allem sehr große Herden Büffel, die in endlosen Kolonnen ihres Weges ziehen. Einige sammeln sich unter einer großen Akazie und geben tolle Gelegenheiten für schöne Fotos. Besonders interessant sind die vielen Madenhacker, kleine bunte Vögel, die Fell und Nase der Büffel nach Parasiten absuchen.

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Büffel überlassen die Körperpflege gerne den kleinen Madenhackern

Gegen neun Uhr erreichen wir den Silale Swamp, wo wir an einem nahegelegenen Picknickplatz unser Frühstück vertilgen. Vom Rastplatz haben wir einen schönen Blick auf die riesige Ebene des Sumpfs, der zu dieser Jahreszeit fast vollständig ausgetrocknet ist. In der Ferne zählen wir etwa fünfhundert Elefanten, sehen riesige Herden Zebras und viele Warzenschweine. Nur ganz am Rand der Ebene spenden einige Bäume etwas Schatten, ansonsten liegt die endlose Fläche ungeschützt in der prallen Sonne. Immer wieder steigen staubige Windhosen in den Himmel.

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In der riesigen ausgetrockneten Ebene des Silale Swamp zählen wir etwa fünfhundert Elefanten

Bei der Weiterfahrt sehen wir unter einem der Bäume zwei Autos stehen und erkennen bald einen schönen Leoparden auf einem Ast liegen. Der Leopard kümmert sich nicht im Geringsten um die unten wartenden Fotografen und versteckt sein Gesicht zwischen den Pfoten. Wir bewundern, wie er es schafft, mühelos auf dem Ast aufzustehen und sich umzudrehen, nur um sich gleich wieder anscheinend bequem hinzulegen. Ab und zu tut uns der Leopard den Gefallen den Kopf zu heben und die Umgebung zu beobachten, insgesamt macht er aber einen ausgesprochen entspannten Eindruck.

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Leopard am Rand des Silale Swamp im Tarangire Nationalpark

Zurück in der Lodge verbringen wir die Mittagsruhe auf der kleinen Terrasse vor unserem Zelt und beobachten wie gestern das Treiben unten am Fluss. Heute sehen wir sehr viele Wasserböcke, die nicht nur zum Trinken kommen, sondern die sich stundenlang am ungeschützten Ufer aufhalten. Zu ihnen kommen wieder einige Giraffen und jede Menge Elefanten.

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Eine Herde Elefanten auf dem steilen Weg zum Tarangire River

Obwohl wir von unserem Aussichtspunkt bequem allerlei Tiere beobachten können, brechen wir um vier Uhr wieder auf zu unserer nächsten Pirschfahrt. Wir suchen und finden bald den Gepard, den wir schon am Vormittag in einiger Entfernung entdeckt hatten. In seiner Nähe halten sich viele Elefanten auf, wodurch der Gepard sich offensichtlich nicht wohl fühlt, er ändert mehrmals seine Position, ist aber für gute Fotos immer noch ziemlich weit entfernt.

Gepard, Tarangire Nationalpark, Tansania, Afrika
Am Abend wartet der Gepard auf eine günstige Jagdgelegenheit

In der Nähe des Flusses sehen wir eine Löwin an einem Felsen liegen und beobachten sie eine Weile. Bald kommt eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen und geht geradeaus auf die Löwin zu. Als die Löwin die Elefanten bemerkt, erhebt sie sich mürrisch und sucht das Weite. Sie verschwindet hinter ihrem Felsen und taucht nicht mehr auf, vielleicht wird sie später noch einmal zu sehen sein.

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Elefantenmutter und ihr Baby gehen ungerührt auf eine Löwin zu. Diese sucht bald darauf das Weite

Nach dem Abendessen lauschen wir von der Terrasse in die Dunkelheit und versuchen im spärlichen Restlicht Tiere zu erkennen. Nur wenige Meter unterhalb der Mauer zieht eine große Büffelherde zum Fluss, wo sie die sternenklare Nacht verbringt.


Sonntag 9.9.2012

Wir sind sehr gespannt, ob wir unsere Löwin von gestern Abend wieder finden und fahren als erstes dort hin wo wir sie zuletzt gesehen hatten. Sie liegt nicht weit von ihrer gestrigen Position entfernt gemütlich auf einem Termitenhügel und genießt die wärmenden Sonnenstrahlen. Am Weg stehen schon mehrere Safarifahrzeuge, die wie wir darauf warten, dass sich die Löwin bewegt. Alle hoffen, dass die Elefanten, die wir oben am Hang sehen können, näher kommen und die Löwin dadurch vertreiben, doch sie haben keine Eile. Die Elefanten sind zu sehr mit fressen beschäftigt, als dass sie sich um die Löwin in hundert Metern Entfernung kümmern könnten.

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Wir hoffen, dass die Elefanten näher kommen und die Löwin vertreiben

Irgendwann beschließen wir schweren Herzens weiter zufahren, wir wollen ja noch einige andere Stellen besuchen und müssen am Mittag pünktlich den Park verlassen. Als wir nach dem Wenden an den anderen Fahrzeugen entlang fahren, erkennt Hussein im letzten Auto der Kolonne einen Bekannten, mit dem er sich kurz unterhalten möchte. Die beiden tauschen gerade ihre Beobachtungen aus, als die Löwin sich plötzlich aufsetzt. In allen Autos beginnen die Kameras zu klicken. Die Löwin erhebt sich träge und kommt langsam direkt auf uns zu. Sie gähnt herzhaft, wechselt die Straßenseite und trottet auf der anderen Seite zu einem kleinen Hügel.

Löwin, Tarangire Nationalpark, Tansania, Afrika
Löwin im Tarangire Nationalpark

Unter einem Busch sucht sie nach ihrem Nachwuchs, der dort aber nicht zu finden ist. Sie ruft kurz und bald darauf kommen eines nachdem anderen drei kleine Löwenbabys aus ihren Verstecken. Nach einer kurzen Begrüßung ziehen Mutter und Kinder zum nahegelegenen Wasserlauf, wo sie ausgiebig ihren Durst stillen.

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Löwin mit drei Jungen trinken am Tarangire River

In der Zwischenzeit ist es richtig heiß geworden, was die meisten Tiere veranlasst, irgendwo ein bisschen Schatten zu suchen. Wir beobachten zwei Elefanten, die reglos unter einem auffallend grünen Baum stehen. Mit der Zeit kommen noch ein dritter und vierter Elefant dazu, die sich jetzt gemeinsam unter dem Bäumchen drängen.

Elefanten, Tarangire Nationalpark, Tansania, Afrika
Mehrere Elefanten suchen unter einem einzigen Baum Schatten

Weitere Elefanten graben in einem ausgetrockneten Flussbett mit den Rüsseln nach Wasser. Aus der Ferne ist nicht zusehen, ob sie dabei fündig werden, wir sehen nur wie ihre Rüssel tief im Sand verschwinden. In der trockenen Savanne beobachten wir eine Herde aus einigen hundert Gnus, von denen auch wieder viele Schatten unter einer großen Schirmakazie suchen.

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Schirmakazie spendet Schatten für viele Gnus im Tarangire Nationalpark

Es ist eine wunderschöne und friedliche Stimmung, um uns herum blöken die Gnus, dazwischen stehen ein paar Giraffen, alle versuchen, sich in der Hitze so wenig wie möglich zu bewegen. Wir folgen einer der in endlosen Reihen wandernden Tiere und kommen zu einem Wasserloch, das vollständig mit grünen Schwimmpflanzen, dem sogenannten Salat, bedeckt ist. Viele der Gnus springen ins Wasser und nehmen ein kühlendes Bad. Sie trinken ausgiebig, verschmähen aber die grünen Blätter, offensichtlich schmecken diese nicht gut.

Gnus, Tarangire Nationalpark, Tansania, Afrika
Die Gnus genießen das kühle Wasser, die grünen Blätter des "Salat" verschmähen sie aber

Kurz darauf erreichen wir das Gate und verlassen den Park. Die nun folgenden Straßen außerhalb des Nationalparks sind gut ausgebaut und verlaufen über sehr weite Strecken immer geradeaus. Unser heutiges Ziel, das Mingunga Tented Camp liegt weit abseits der geteerten Hauptstraße in einem ausgetrockneten und staubigen Sumpfgebiet, in dem viele schöne Fieberakazien wachsen. Hussein erklärt uns, dass es hier in den feuchteren Monaten wegen der vielen Moskitos sehr unangenehm werden kann und dass die Ebene in der Regenzeit oft sogar komplett überflutet sei. Wir bewohnen für diese Nacht ein kleines, fest aufgebautes Zelt mit sehr afrikanischer Eingangstür, die aus roh behauenem Holz und einigen Teilen Pappe besteht.

Zelt, Migunga Tented Camp, Tansania, Afrika
Unser Zelt im Migunga Tented Camp

Eine kleine Veranda mit Holzmöbeln lädt dazu ein, die schöne Stimmung am Abend zu genießen. Unter den großen gelben Fieberakazien tummeln sich viele Meerkatzen und widmen sich der gegenseitigen Körperpflege. Wie bei allen Tieren sind auch bei diesen Affen die Babys besonders lustig und niedlich, wie sie versuchen, ihren größeren Artgenossen nachzueifern. Bevor wir zum Abendessen gehen, genehmigen wir uns einen kleinen Drink am Lagerfeuer, in dem ein riesiges Stück Baumstamm wahrscheinlich noch für die nächsten Tage ausreichend Brennstoff liefern wird. Inzwischen ist es vollständig dunkel geworden, über den Baumkronen wölbt sich ein schöner Sternenhimmel und das einzige Licht kommt vom prasselnden Feuer. Der Tag geht zur Ruhe.

Meerkatzen, Tansania, Afrika
Meerkatzen bei der abendlichen Fellpflege

Auf dem Weg in die Serengeti

Montag 10.9.2012

Am Morgen holt uns Hussein ab und wir fahren auf durchgängig gut ausgebauter Straße vorbei an Reisfeldern und Bananenplantagen, später auch an Kaffeeplantagen bis zum Gate der Ngorongoro Conservation Area.

Mto wa Mbu, Tansania, Afrika
Seitenstraße in Mto wa Mbu, Tansania

Nachdem Hussein die aufwendigen Formalitäten erledigt hat, können wir in das Schutzgebiet einfahren. Direkt hinter dem Tor beginnt die naturbelassene Straße ohne Belag und ohne Begrenzung. Wir fahren steil bergauf und kommen in dichten Nebel, in dem wir die Bäume an den Abhängen teilweise nur noch schemenhaft erkennen können. Der Nebelwald reicht bis hoch zum Kraterrand, den wir bald erreichen. An einer kleinen Abzweigung machen wir Halt und haben von dort einen schönen Blick in den tief unten liegenden Ngorongoro Krater, den wir bei unserer Rückkehr aus der Serengeti in einigen Tagen besuchen wollen.

Ngorongoro Krater, Tansania, Afrika
Blick in den wolkenverhangenen Ngorongoro Krater

Auf dem Weg um den oberen Kraterrand geraten wir immer wieder in dichte Nebelbänke, doch immer öfter haben wir klare Sicht. An einem ausgeschilderten Rastplatz machen wir eine kleine Pause. Hussein braut unsere täglichen Becher mit Bouillon, während wir die Aussicht genießen.

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Bauarbeiten an der Piste um den Ngorongoro Krater

Massai

Nun geht es bald hinab in die endlose Ebene, die zur Serengeti führt. Tief unten sehen wir aus der Ferne mehrere Massai Dörfer und in der Umgebung der Dörfer große Herden Rinder und Ziegen, die dort zu Wasser und Futter getrieben werden. Hussein hatte uns schon vor der Abfahrt angeboten, eines der Dörfer zu besuchen, um einen kleinen Einblick in die Lebensweise und Tradition der Massai zu bekommen. Er empfiehlt dabei ein ganz bestimmtes Dorf, mit dem er und auch seine Kollegen in der Vergangenheit gute Erfahrung gemacht hatten und er weist auch darauf hin, dass viele der Massai die Besichtigung ihrer Dörfer zu weit überteuerten Preisen bis über hundert Dollar anbieten würden. Natürlich möchten wir die Gelegenheit nutzen, eines dieser sogenannten Bomas zu besichtigen. Nach unserer Ankunft wird Andrea sofort von einer Gruppe Frauen zur Begrüßung umringt. Sie bekommt ein Halsband aus Glasperlen angelegt, während die Gruppe schon zu tanzen beginnt und sie gleich darauf auffordert, doch beim Tanz mitzumachen.

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Andrea wird von den Massai begrüßt

Auch Jürgen wird gefragt, ob er bei den Männern mittanzen möchte, er müsse ja die typischen Sprünge nicht mitmachen, da die nur von jungen Männern unter sechzig vorgeführt würden. So viel dazu.

Nach den Begrüßungstänzen werden wir von einem jungen Massai ins Dorf geführt, während die tanzenden Gruppen sich schon um die nächsten angekommenen Touristen kümmern.

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Massai in ihrem Boma Dorf

Das ganze Dorf ist von einem etwa zwei Meter hohen Zaun aus dürren Ästen umringt. In diesem Kreis stehen etwa zwölf kuppelförmige kleine Hütten, die ebenfalls aus Zweigen und Ästen gebaut sind. Die Hütten sind mit Kuhdung und, ganz modern, teilweise mit Plastikfolie gegen den Wind und den seltenen Regen abgedichtet. Unser Führer bringt uns zu einer der Hütten und erklärt uns die traditionelle Lebensweise der Massai. Wir erfahren, dass die Massai sich ursprünglich nur von ihren Tieren und deren direkten Produkten ernährten, sie aßen das Fleisch und tranken die Milch und das Blut. Die Massai kennen keinen Ackerbau und sammeln auch keine Nahrungsmittel. Doch heute ernähren sie sich ganz normal, unser junger Guide gibt zu, dass er auch gerne Gemüse essen würde.

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Boma Dorf der Massai

Die Bomas werden immer nur für eine begrenzte Zeit von einem Stamm bewohnt, nämlich solange, bis die umgebende Gegend nicht mehr genügend Nahrung für ihre Herden liefern kann. Nach jeweils eineinhalb bis zwei Jahren sind sie daher gezwungen in ein fruchtbareres Gebiet weiter zu wandern. Dabei lassen sie das intakte Dorf zurück, das vielleicht einige Monate oder Jahre später von einem anderen Stamm als Basis für ein neues Boma genutzt werden wird.

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Schule der Massai

Nach der Besichtigung einer der Hütten bringt der Massai uns zur Schule, die einige Meter außerhalb des Zaunes in einer einfachen Holzhütte untergebracht ist. Alle Bänke sind eng besetzt von Kindern, die Lehrerin steht stolz daneben und fordert ihre Schüler nun auf ein kleines Liedchen vorzutragen. In der Mitte steht unübersehbar eine Spendenbox für die Schule und es ist offensichtlich, dass für die Vorführung eine freiwillige Bezahlung durch die reichen Weißen erwartet wird. Die Kinder singen auf Englisch die Zahlen von eins bis zwanzig, wofür sie mit einer Fünfdollarnote in die Sparkasse belohnt werden.

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Schule der Massai

Um eine interessante Erfahrung reicher setzen wir unsere Reise in Richtung Serengeti fort. Während der langen staubigen Fahrt zum Naabi Hill erkennen wir hin und wieder etwas Grün in der trockenen Ebene, es scheint als hätte es in den letzten Tagen oder Wochen ein wenig geregnet. Wir wundern uns, dass wir in der Ndutu Ebene sogar schon ein paar Zebras und das erste Gnu beobachten können, die mit der regulären Tierwanderung eigentlich erst im November in dieser Gegend auftauchen sollten. Jetzt sind wir natürlich ganz besonders gespannt, wie denn die Verhältnisse im Norden der Serengeti sein werden, wo wir die großen Tierherden erwarten. Wir hoffen, dass wir sie dort immer noch antreffen werden.