Mittelamerika

Die Abschnitte dieser Reise durch Mittelamerika: 

 

 

Guatemala 

Antigua, Vulkan Pacaya, Chichicastenango, Lago Atitlan

Honduras 

Maya Ruinen Copan, Karibikinsel Roatan

Nicaragua 

Leon, Granada, Ometepe

Costa Rica 

Rincon de la Vieja, Monteverde, Arenal


Diese Reise durch einige der mittelamerikanischen Staaten unternahm ich im Januar 2009 zusammen mit meiner damaligen Freundin Sabine. Die Reise war im Kern eine Gruppenreise, wobei wir jedoch schon einige Tage früher nach Guatemala anreisten und die Gruppe kurz vor Ende der organisierten Tour in Costa Rica wieder verließen. An- und Rückreise sowie die zusätzlichen Unterkünfte hatten wir selbst gebucht.


Anreise

Nach einem langen Flug von ungefähr zwölf Stunden, während der wir uns die Zeit mit lesen und mit mehreren Spielfilmen verbrachten, erreichten wir endlich Mexico City. Beim Landeanflug staunten wir fasziniert über die unglaubliche Größe dieser 22 Millionen Einwohner zählenden Stadt, die sich in alle Himmelsrichtungen bis weit hinter den Horizont erstreckte.

Obwohl wir schon nach zwei Stunden Aufenthalt weiterfliegen wollten, mussten wir zunächst nach Mexiko einreisen, was erst einmal langes Anstehen an der Passkontrolle bedeutete. Zu unserem Pech waren kurz vor uns noch einige andere große Flugzeuge angekommen und mehrere hundert Passagiere trafen sich jetzt in der Warteschlange. Für uns reichte die Zeit gerade so, um ohne Hetze zum Anschlussflug nach Guatemala zu kommen. Inzwischen war es dunkel geworden, so dass wir nach dem Start das unendliche Lichtermeer von Mexico City bewundern konnten, bevor wir, nun doch so richtig müde, den Rest des Fluges mehr oder weniger verschliefen.


Flagge Guatemala

Guatemala

Guatemala City

Guatemala City galt zu dieser Zeit als recht gefährliche Stadt, in der man sich vor allem in der Dunkelheit möglichst nicht alleine aufhalten sollte. Zu groß war nach offiziellen Angaben die Gefahr, dort Opfer eines Überfalls zu werden. Darum waren wir doppelt froh, dass der bestellte Bus vom Hotel auf uns wartete und uns kurz darauf ohne Zwischenfälle direkt am Eingang zur Rezeption  absetzte. Im Zimmer angekommen fielen wir ins Bett und schliefen uns am nächsten Morgen erst einmal gründlich aus. Für den Samstag hatten wir eigentlich geplant, eine vorsichtige Erkundungsrunde durch die Stadt zu drehen, zogen dann aber einen faulen Tag am wunderschönen Pool des Hotels vor. Wir plantschten und relaxten bei strahlendem Sonnenschein und ersten fruchtigen Drinks und erholten uns so sehr gut von der langen Reise und den sieben Stunden Zeitunterschied im Vergleich zu Deutschland. 

Vulkan, Acatenango, Guatemala City
Der Vulkan Acatenango von unserem Hotel in Guatemala City

Am frühen Abend gelangen uns einige eindrucksvolle Fotos von den Vulkanen Agua und Pacaya, die von unserem Zimmer aus sehr schön zu sehen waren. Dabei machten wir uns auch mit der Verwendung des Stativs und der Fernsteuerung für die Kamera vertraut und versuchten die Wirkung verschiedener Einstellungen, vor allem die Wirkung langer Belichtungszeiten herauszufinden.


Antigua

Nach dem Frühstück am Sonntag fuhren wir mit dem Taxi nach Antigua. Der Zustand des Autos war dabei schon recht beeindruckend. Obwohl das Fahrzeug noch gar nicht so sehr alt wirkte, quietschte und klapperte es an allen Ecken, und das nicht nur wegen der schweren Taschen, die wir mitgebracht hatten. Im Armaturenbrett brannten mehrere Kontrolllampen, der Tacho funktionierte überhaupt nicht und auch die Tankanzeige stand bei Null. Der Tank war auch tatsächlich so leer, dass wir nur noch stotternd und ruckelnd eine Tankstelle erreichten, wo der Fahrer gerade mal so wenig nachfüllte, wie er für unsere Fahrt und zurück brauchte. Ob das daran lag, dass er nicht mehr Geld hatte, oder ob er das Auto im Fall des Falles nicht mit vollem Tank verschrotten wollte blieb unklar, vielleicht war das in Guatemala einfach so üblich.

Antigua, Guatemala
Antigua, die ursprüngliche Hauptstadt von Guatemala

Wir schafften es trotz der Mängel ohne Probleme nach Antigua, bezahlten einen wahrscheinlich überhöhten Preis und waren somit endgültig angekommen. Ab jetzt war nichts mehr vom gewohnten internationalen Standard zu spüren und wir mussten versuchen, uns mehr und mehr an die mittelamerikanischen Verhältnisse anzupassen.

Da das Zimmer bei unserer Ankunft noch nicht bezugsfertig war, machten wir erst einmal einen ausgiebigen Rundgang durch die Stadt. Es dauerte nicht lange, bis die ursprüngliche Nervosität wegen der Sicherheit nachließ und wir begannen, die Atmosphäre und das sonnige Wetter zu genießen. 

Vulkan Agua, Antigua, Guatemala
Der Vulkan Agua bei Antigua in Guatemala

Wir bewunderten den Markt, der sich direkt gegenüber unseres Hotels in der Ruine von El Carmen, einer der vielen Kirchen befand und verschafften uns einen ersten Eindruck über die angebotenen Waren. Hier waren es mit Stoffen, Masken und Hängematten überwiegend Artikel für Touristen, die ja in Antigua eines ihrer Zentren in Guatemala hatten. Am Stadtplatz, nur wenige Blöcke weiter, waren wir zunächst beeindruckt davon, dass vor jeder Bank bewaffnete Wachen standen, fühlten uns aber auch gerade deswegen hier ganz wohl. Die vielen kolonialen Gebäude, die sich meist in einem ziemlich guten Zustand befanden und die fast überall sichtbaren Vulkane Agua, Fuego und Acatenango bildeten eine tolle Kulisse und ließen uns den Alltag zuhause sehr schnell vergessen. 

Busbahnhof, Antigua, Guatemala
Busbahnhof von Antigua, Guatemala

Auch am nächsten Morgen waren wir wieder früh unterwegs und besichtigten weitere Teile von Antigua. Besonders beeindruckend waren für uns dabei der Busbahnhof und der „echte“ Markt, auf dem die Bevölkerung die Waren des täglichen Bedarfs kaufte. Hier fanden wir in einem fast unendlichen Labyrinth alles von Gemüse und Fleisch über Bekleidung und Brennholz bis hin zu Flachbildschirmen und Totenkränzen. Von diesem Markt wurde fast das gesamte Umland von Antigua versorgt, wobei die Menschen meist mit den knallbunten Bussen am riesigen, ziemlich chaotisch wirkenden Busbahnhof ankamen und abfuhren.

Vulkan Fuego, Antigua, Guatemala
Vulkan Fuego von Antigua, Guatemala

In der folgenden Nacht grummelte der Fuego, der aktivste Vulkan bei Antigua, mehrmals kräftig und ließ bei uns im Zimmer die Möbel leicht wackeln. Das war eine gute Einstimmung für den kommenden Tag, an dem wir den Pacaya besuchen wollten. 


Vulkan Pacaya

Bei unserem Spaziergang durch die Stadt waren wir nämlich von dem Mitarbeiter einer Agentur angesprochen worden, die für den nächsten Nachmittag eine Tour zum Vulkan anbot. Nach kurzer Überlegung willigten wir ein und wurden kurz vor drei Uhr mit einiger, wahrscheinlich landestypischer Verspätung an unserem Hotel abgeholt. Mit uns im klapprigen Bus waren noch zehn weitere Reisende aus verschiedenen Ländern, die die unbequeme Fahrt auf sich nahmen. Kurz vor der Einfahrt zum gesperrten Schutzgebiet des Vulkans drohte unser Auto seinen Geist aufzugeben. Bei jeder Erschütterung sprach kurz die Alarmanlage mit einem kurzen Hupen an und unterbrach die Benzinzufuhr zum Motor. So kamen wir quälend langsam, stotternd und hupend durch kleine Dörfer an der Bergflanke zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Vulkan Pacaya, Guatemala
Anstieg zum Vulkan Pacaya, Guatemala

Nach einer eher eintönigen Wanderung über Almen und durch Bergwälder, die von den hier häufig stattfindenden Vulkanausbrüchen staubig eingepudert waren, erreichten wir die wesentlich interessantere tote Zone, die durch scharfkantiges Gestein und außerirdisch anmutende Felsformationen geprägt war. Auf schmalen, steinigen Pfaden ging es dahin, es war kühl geworden und der Ausblick ins Umland war durch tief hängende Wolken beeinträchtigt. Natürlich war gerade diese öde Stimmung sehr reizvoll, verstärkte sie doch den Eindruck irgendwo weitab jeglicher Zivilisation zu sein, was irgendwie ja auch zutraf. Doch wenn wir glaubten, hier oben alleine zu sein, dann hatten wir uns gründlich getäuscht.

Vulkan Pacaya, Guatemala
Viele Gruppen wandern am Vulkan Pacaya, Guatemala

Nach einer Wegbiegung hatten wir plötzlich den Blick auf eine wahre Völkerwanderung. Im Gänsemarsch zog sich eine riesige Kolonne von Wanderern den Berg herab und kam uns entgegen. Durch unsere verspätete Abfahrt in Antigua waren wir wohl unplanmäßig noch am Aufstieg, während der Großteil der Touren sich jetzt schon wieder auf dem Rückweg befand. In der inzwischen angebrochenen Abenddämmerung machten wir uns an den letzten und beschwerlichsten Teil des Anstiegs. Über sehr lockeres Geröll ging es so steil bergan, dass wir bei jedem Schritt fast zwei Drittel des vorhergehenden wieder abrutschten und dadurch unser Weg auch noch künstlich verlängert wurde. Unterwegs fragte ich zwei Amerikaner, die gerade von oben kamen, ob es sich denn auch lohne, sich diesen Berg hoch zu quälen. Die Antwort war mehr als motivierend, es sei das beste, was sie je erlebt hatten und sie hätten schon vieles auf der Welt gesehen, egal wie groß die Anstrengung wäre, der kommende Spaziergang direkt an der glühenden Lava, würde sie auf jeden Fall übertreffen.

Lava, Vulkan Pacaya, Guatemala
Glühende Lava am Vulkan Pacaya, Guatemala

Also gut, kämpften wir uns eben weiter nach oben, es wurde inzwischen richtig dunkel, so dass sich über uns am Himmel der rote Schein der Glühenden Lava abzeichnete. Die Spannung, was uns dort erwarten würde, mobilisierte die letzten Reserven. Langsam wurde es wärmer und wärmer, während wir uns wegen der Anstrengung eigentlich nach kühlender Luft sehnten, doch das Gesamterlebnis wurde dadurch noch intensiver. Nach einem letzten Bergrücken standen wir plötzlich vor einem kleinen Stück glühender Lava. In einer Vertiefung leuchtete helles Orange.

Lava, Vulkan Pacaya, Guatemala
Glühende Lava am Vulkan Pacaya, Guatemala

Sofort war die Anstrengung der vergangenen Stunden vergessen und wich einer Mischung aus Euphorie und Unsicherheit. Zum einen war es unfassbar, hier direkt am noch flüssigen Gestein aus dem Erdinneren zu stehen, zum anderen wurde uns damit auch die Gefährlichkeit der Situation bewusst, immerhin wäre es bei jedem Schritt möglich gewesen, durch die dünne Schicht erkalteten Gesteins zu brechen und direkt in der mehrere hundert Grad heißen Glut zu landen. Wenige Meter weiter befand sich ein ausgedehntes Lavafeld, das wir in den nächsten Minuten ausgiebig fotografierten. Unser Führer grillte als besondere Attraktion einige Marshmallows in der Lava und verteilte diese unter den Gruppenmitgliedern.

Lava, Vulkan Pacaya, Marshmallow, Guatemala
In der glühenden Lava des Vulkans Pacaya können wir Marshmallows grillen

 Im Gegensatz zum Aufstieg war der Rückweg in völliger Dunkelheit nicht anstrengend, dafür aber im oberen Abschnitt recht gefährlich, da wir in dem scharfkantigen Geröll nur wenig Halt fanden. Fast alle stürzten mehr oder weniger oft, einige zogen sich blutige Verletzungen zu, die glücklicherweise schlimmer aussahen, als sie in Wirklichkeit waren.

Markt, Antigua, Guatemala
Markt in Antigua, Guatemala

Wir verbrachten einen weiteren ruhigen Tag in Antigua, besuchten noch einmal die verschiedenen Märkte und kauften einige weitere Souvenirs und landestypische Kleidungsstücke. Sabine wollte gerne einen blauen Rock kaufen, der ähnlich aussehen sollte wie der, den eine der Marktfrauen anhatte. Auf englisch und mit Händen und Füßen versuchte sie der Frau klar zu machen, wonach sie suchte, worauf diese zwischen den Ständen verschwand und nach einiger Zeit tatsächlich mit dem gewünschten Rock wieder erschien. Schon ganz glücklich hatte Sabine gerade mit den Preisverhandlungen begonnen, als mir auffiel, dass die Verkäuferin nun einen grünen und nicht mehr den blauen Rock von vorhin anhatte. Darauf hingewiesen, dass sie soeben daran war, den getragenen Rock der Marktfrau zu erstehen, verlor Sabine sofort das Interesse an dem Kauf und wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel.


Chichicastenango

Tags darauf begann die eigentliche Rundreise. Mit einem kleinen Bus, bei dem das gesamte Gepäck auf dem Dach verladen wurde, fuhren wir mehrere Stunden über teilweise sehr schlechte, teilweise aber auch überraschend gut ausgebaute Straßen tief ins Bergland nach Chichicastenango. In dieser kleinen Stadt fand gerade der große und sehr farbenprächtige Wochenmarkt statt.

Markt, Chichicastenango, Guatemala
Markt von Chichicastenango in Guatemala

Hier wurden von touristischen Souvenirs, wie Masken und Stoffe, auch fast alle typischen Gegenstände des täglichen Bedarfs angeboten. Wir fanden traditionelle bunte Bekleidung, die in dieser Gegend noch sehr häufig getragen wurde, Korbwaren, Blumen und alle regionalen Sorten von Obst und Gemüse.

Markt, Chichicastenango, Guatemala
Markt von Chichicastenango in Guatemala

Vor allem dem Gemüse war eine größere Markthalle vorbehalten, über die wir von innen liegenden Balkonen eine gute Aussicht hatten. In der Kirche Santo Tomas konnten wir schön die Verbindung christlicher und heidnischer Kultur betrachten. Im Mittelgang der Kirche befanden sich mehrere Podeste, auf die von den Gläubigen Blumen und Kerzen angeordnet wurden, um so ihre Bitten und Wünsche an Geister und Götter zu richten. Diese Rituale wurden bewusst in der Kirche zugelassen, um überhaupt eine Akzeptanz des christlichen Glaubens durch die Nachkommen der Maya zu erreichen.

Markthalle, Chichicastenango, Guatemala
Markthalle von Chichicastenango in Guatemala

Zur Mittagszeit schlenderten wir durch einen Bereich des Marktes, in dem viele Garküchen mit einfachen Sitzgelegenheiten angeordnet waren. Unschlüssig, wo und wie wir hier an etwas gutes und zugleich ungefährliches zu essen kommen sollten, gingen wir auf und ab. An einem recht gut besetzten Stand wurden wir schließlich von einem Gast auf englisch angesprochen und eingeladen, uns zu ihm zu setzen. Es war ein einheimischer Reiseleiter, der sogar ganz passables deutsch sprach und der für uns ein leckeres Essen aus Suppe und Fleisch bestellte.

Restaurant, Markt, Chichicastenango, Guatemala
Restaurant am Markt von Chichicastenango in Guatemala

Die Gerichte wurden von mehreren in Trachten gekleideten Frauen auf einem großen Holzkohleherd zwischen den Bänken der Gäste zubereitet und von da auf einfachen Tellern direkt weitergereicht. Nach dem sehr gut schmeckenden Mittagessen zogen wir weiter durch die Marktgassen, bis wir genug gesehen hatten und es Zeit wurde, uns wieder mit den anderen zur Weiterfahrt zu treffen.

Chichicastenango, Guatemala
Zufrieden mit den neuesten Einkäufen. Chichicastenango, Guatemala

Lago de Atitlan

Von Chichicastenango ging es über weitere steile Bergstraßen bis nach Panajachel am Lago de Atitlan, der als der schönste See der Welt gilt. Gerade als wir in unserem Hotel ankamen, färbte sich der Himmel in einem wunderschönen Rot für den Sonnenuntergang. Obwohl wir alle von dem anstrengenden Tag schon müde waren, beschloss ich gleich zum Ufer zu gehen und die Gelegenheit für einige gute Fotos zu nutzen. Man weiß ja nie, was einen am nächsten Tag erwarten würde.

Sonnenuntergang, Lago de Atitlan, Guatemala
Sonnenuntergang am Lago de Atitlan in Guatemala

Für den folgenden Tag hatte Horst, unser Reiseleiter, vorgeschlagen, einen kombinierten Wander- und Bootsausflug zu unternehmen, an dem dann auch fast die ganze Gruppe teilnahm. So zogen wir schon am frühen Morgen mit dem Schiff auf den See und legten nach einer halben Stunde Fahrt in der Nähe eines Restaurants wieder an, wo wir nach kurzer Wanderung endlich unser vorbestelltes Frühstück bekamen. Dazu saßen wir auf einer schönen Terrasse mit Blick auf den See und einem liebevoll angelegten Garten auf der Rückseite. Von hier wanderten wir bei drückender Hitze über dem Ufer bis wir nach einer guten Stunde wieder bei unserem Schiff ankamen, das in der Zwischenzeit weiter gefahren war.

Lago de Atitlan, Guatemala
Bereit zur Fahrt auf dem Lago de Atitlan in Guatemala

Nach einem Stopp in einer nahe liegenden Bucht, wo wir im erfrischend kühlen Wasser badeten und einem weiteren Halt zum Mittagessen besuchten wir in San Pedro, das unterhalb des gleichnamigen Vulkans lag, eine Kaffee-Finca. Hier konnten wir sehen, wie die angelieferten Kaffeekirschen zu getrockneten Bohnen verarbeitet wurden. Erst wurde das Fruchtfleisch entfernt, danach die verbliebenen Kerne nach Qualitäten sortiert und über mehrere Tage in der Sonne getrocknet. Während dieser Zeit wurden die Bohnen ständig gewendet.

Lago de Atitlan, Guatemala, Kaffee
Kaffeebohnen werden tagelang in der Sonne getrocknet, bevor sie geröstet werden können

Das Rösten des Kaffees erfolgte üblicherweise erst im Zielland, z.B. in Bremen, doch in einem von San Pedros Cafés gab es einen kleinen Röstofen, so dass wir den lokalen Kaffee auch noch vor Ort kosten konnten. Auf der Rückfahrt nach Panajachel versank direkt hinter dem Boot die Sonne hinter den Vulkanen während vor uns bereits ein schöner Vollmond am Himmel stand.


Guatemala City

Rathaus, Guatemala City
Rathaus von Guatemala City

Von Panajachel fuhren wir den ganzen bisherigen Weg zurück nach Guatemala City, wo wir nun doch noch die Gelegenheit hatten, einen Blick in die Stadt zu werfen. Was wir sahen bestätigte uns noch einmal in unserer Entscheidung vom Anfang der Reise, dass nämlich diese Stadt für den Touristen nichts zu bieten hatte, was einen Besuch wert gewesen wäre. Wir quälten uns durch endlose, chaotische Staus zur Stadtmitte und verbrachten dort etwa eine Stunde am zentralen Platz vor dem Rathaus. Dabei hatten wir ständig das Gefühl, dass man uns beobachtete und nur auf eine Gelegenheit wartete, Kameras oder sonstige Wertgegenstände zu klauen. Natürlich war diese Angst auch darin begründet, dass wir im Vorfeld vieles über die Gefahren in dieser Stadt gelesen hatten, trotzdem waren alle froh, als wir unsere Reise in Richtung Honduras ohne Zwischenfälle fortsetzen konnten.


Flagge Honduras

Honduras

Copán

In Honduras stand als erstes ein Besuch der weitläufigen Maya Stadt Copan, des früheren Xukpi auf dem Programm. Die Ausgrabungsstätte war nach einem kurzen Fußmarsch von unserem Hotel in Copan de Ruinas zu erreichen und begrüßte uns an ihrem Eingang mit einer Vielzahl schöner bunter Roter Aras, dem Urbild aller Papageien.

Roter Ara, Maya, Ruinen, Copan, Honduras
Roter Ara am Eingang zu den Maya Ruinen Copan, Honduras

Vier Stunden lang besichtigten wir die weitläufige Anlage mit vielen sehenswert ausgegrabenen Pyramiden und Resten anderer Gebäude. Ballspielplatz, einige Tempel  und weitere Bauwerke waren bemerkenswert restauriert, wobei vor allem die reich verzierten Wände und Treppen auffielen. Im hinteren Teil des Geländes entdeckten wir ein großes Areal, in dem sich noch weniger Besucher aufhielten als im Rest der Ruinen. Hier befand sich unter Bäumen der ehemalige Friedhof der Stadt. Es war ein spannendes Gefühl, in diesem noch teilweise überwachsenen und nur teilweise freigelegten Bereich die Stimmung des Dschungels und der Ruinen zu erleben.

Maya Ruinen, Copan, Honduras
Maya Ruinen Copan in Honduras

Roatan

Den Rest des Tages verbrachten wir sehr entspannt, stand doch für morgen wieder ein anstrengender Reisetag quer durch Honduras auf der Liste. Wir fuhren vom honduranischen Bergland bis zur karibischen Ebene, wo wir viele große Plantagen mit Palmen, Ananas und Bananen passierten. Bei einer kurzen Rast in La Ceiba besuchten wir ein großes Einkaufszentrum, das in jeder Stadt dieser Welt stehen könnte. Eine Vielzahl kleinerer und größerer Geschäfte reihte sich aneinander, dazwischen gab es im Obergeschoss einen ausgedehnten Foodcourt mit mittelmäßigem Angebot an relativ teuren Imbissen, bedenkt man das sehr niedrige Durchschnittseinkommen der honduranischen Bevölkerung. Von dieser Hafenstadt setzten wir mit der Schnellfähre zur Karibikinsel Roatan über, wo wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit ankamen.

La Ceiba, Karibik, Roatan, Honduras
Mit dem Schiff von La Ceiba zur Karibikinsel Roatan

Nachdem am nächsten Vormittag der Tropenregen aufgehört hatte ließen wir uns von einem Watertaxi zum südwestlichen Ende der Insel, der Westend Bay, bringen. Hier befanden sich mehrere große Touristenhotels mit jeweils zugeordneten Strandabschnitten. Wie am Mittelmeer reihten sich Sonnenschirme und Liegen aneinander, dazwischen huschten Angestellte der Hotels und versuchten Drinks oder Schnorchelkurse zu verkaufen.

Karibik, Roatan, Honduras
Karibik Feeling auf Roatan, Honduras

Am hintersten Ende des langen Strandes waren ungefähr hundert Meter vor der abschließenden Felswand frei geblieben, so dass wir uns dort weitgehend ungestört mit den Handtüchern im Sand niederlassen konnten. Die Felsen entpuppten sich als altes Korallenriff, das mit vielen Palmen bewachsen war. In tausenden von Poren und Löchern des Gesteins fanden wir viele schwarze Leguane, die hier ein sicheres und angenehmes Leben führten. Im seichten Wasser beobachteten wir beim Schnorcheln viele interessante bunte Fische, während das Riff, ein Ausläufer des zweitgrößten Riffs der Welt, hier in Ufernähe schon arg zerstört war.

Leguan, Roatan, Honduras
Leguan an den Felsen von Roatan, Honduras

Während wir entlang des Strandes zurück zu unserem Hotel wanderten, erlebten wir einen schönen Sonnenuntergang, der so richtig den Vorstellungen der Karibik entsprach.

Sonnenuntergang, Karibik, Roatan, Honduras
Sonnenuntergang in der Karibik auf Roatan, Honduras

Am Tag unserer Abreise erschienen zwei sehr, sehr klapprige Kleinbusse, in die alles Gepäck und die gesamte Reisegruppe hinein gequetscht wurde. Als es während der Fahrt zu regnen begann, bekam Bernhard, der auf dem Beifahrersitz saß, eine Plastiktüte, mit der er das fehlende Seitenfenster ersetzen konnte. So blieben wir wenigstens einigermaßen trocken. Nach der Ankunft am Flughafen übergab uns der Fahrer des zweiten Busses unser unterwegs verlorenes Rücklicht, ob das wohl jemals wieder eingebaut wurde?

Mit viel Verspätung erreichten wir am Nachmittag Tegucigalpa, die Hauptstadt von Honduras. Allerdings hatten wir keine Zeit für eine Besichtigung und machten uns mit einem nagelneuen Reisebus sofort auf den Weg nach Leon in Nicaragua, wo wir gegen Mitternacht ankamen.


Flagge Nicaragua

Nicaragua

Leon

Den folgenden Tag verbrachten wir bei drückender Hitze von fast 40°C in der angenehmen und lebendigen Stadt Leon. Hier gab es keine wirklich herausragenden Plätze oder Bauwerke, wenn man einmal von der vielleicht etwas überdimensionierten Kirche absah. Angeblich waren die Pläne der Kirche auf der Überfahrt von Spanien verwechselt worden, so dass Leon aus Versehen zu einer für das peruanische Lima vorgesehenen Kathedrale kam.

Kathedrale, Leon, Nicaragua
Die Kathedrale von Leon war eigentlich für Lima in Peru geplant, doch wurden die Baupläne verwechselt

Managua

Von Leon ging es weiter nach Managua, der heutigen Hauptstadt Nicaraguas. Da Managua 1972 durch ein schweres Erdbeben zu über 90% zerstört wurde, befanden sich hier keine Sehenswürdigkeiten. Einzig die Kathedrale wurde als Mahnmal stehen gelassen, konnte aber wegen ihrer starken Beschädigungen nicht betreten werden. Wir hatten den Eindruck, das Gebäude würde beim leisesten Windhauch in sich zusammen fallen, es hatte aber in diesem Zustand immerhin schon mehr als 25 Jahre überstanden. Das dachten sich wohl auch die vielen Obdachlosen, die die Kathedrale zu ihrer Heimat gewählt hatten.

Kathedrale, Managua, Nicaragua
Die Kathedrale von Managua wurde 1972 bei einem Erdbeben schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut

Auch was wir bei der Busfahrt sonst noch von der Stadt sehen konnten war von großer Armut und Anzeichen von Aggressivität geprägt. An einer Kreuzung, die direkt neben einem kleinen Slum aus primitivsten Hütten lag, wurden wir von einem Mann aufgehalten, der unseren offensichtlichen Wohlstand im Vergleich zu seinen eigenen Lebensverhältnissen gar nicht gut fand. Nur mit leichter Gewalt konnte unser Busfahrer den Weg wieder frei machen.


Masaya

Bei einem späteren Stopp am Vulkan Masaya hatten wir die Möglichkeit an einer Führung durch einen Lavatunnel teilzunehmen. Nach einer kurzen, wegen der großen Hitze auch sehr anstrengenden Wanderung, erreichten wir den Einstieg zur Höhle. Der Tunnel entstand dadurch, dass die flüssige Lava an der Oberfläche zuerst erstarrte und im Inneren weiter abfloss. Am Ende blieb der Hohlraum übrig. Es war stockdunkel und auch die ausgeteilten Taschenlampen schafften es wegen des schlechten Zustands der Batterien nicht, ausreichendes Licht zu erzeugen. So stolperten wir vorsichtig durch die Röhre, wobei wir uns immer wieder an der Decke den Kopf stießen. Das war dank der Helme, die wir alle trugen glücklicherweise ohne Folgen geblieben. Interessant waren einige Wurzeln, die ihren Weg durch die Decke gefunden hatten, an der hunderte von schlafenden Fledermäusen hingen.

Krater, Vulkan Masaya, Nicaragua
Krater des Vulkan Masaya in Nicaragua

Granada

In Granada, einer der ehemaligen Hauptstädte Nicaraguas, hatten wir mit dem Alhambra das schönste Hotel unserer Reise. Ein großer kolonialer Palast mit komfortablen Zimmern und guter Ausstattung. Nach unserer Ankunft versuchten wir in einer Agentur Ausflüge für den folgenden Tag zu buchen, die aber alle so unverständlich überteuert waren, dass wir uns lieber auf eigene Faust auf den Weg machten.

Granada, Nicaragua
Granada in Nicaragua

Für zehn Dollar pro Person, was gemessen am nicaraguanischen Durchschnittseinkommen immer noch sehr teuer war, erhielten wir eine einstündige Bootstour auf dem Lake Nicaragua. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Boot und bekamen informative Erklärungen zu den vielen kleinen Inseln, auf denen oft große luxuriöse Villen von verschiedenen Unternehmern und Politikern zu sehen waren. Auf einer der äußeren Inseln befand sich ein kleines spanisches Fort, das zur Verteidigung Granadas gegen Piraten errichtet worden war. Es war allerdings nicht besonders wirksam gewesen, wurde doch die Stadt auch nach dem Bau des Forts noch dreimal vom See her geplündert.

Nicaraguasee, Granada
Auf dem Nicaraguasee bei Granada

Ometepe

Nach einer Stunde Busfahrt erreichten wir tags darauf den kleinen Hafen am Nicaraguasee, von dem wir zur Vulkaninsel Ometepe übersetzen wollten. Auf Ometepe bekamen wir eine Vorstellung vom ganz normalen Landleben in Nicaragua, weit weg von den großen Städten, auf die sich die wohlhabenden Landesbewohner und die Touristen üblicherweise konzentrierten. Das Straßennetz erinnerte uns eher an schlechte Feldwege und die Busse, die wir dort sahen und benutzten, schienen selbst im übrigen Nicaragua schon aussortiert gewesen zu sein.

Bus, Ometepe, Nicaragua
Öffentlicher Nahverkehr auf Ometepe, Nicaragua

Dagegen war unser Hotel in La Kabanas recht angenehm, wir wohnten in einzelnen Pavillons für jeweils zwei Personen, die mit Terrasse und Hängematte und mit einem einfachen Bad ausgestattet waren. Es gab zwar nur kaltes Wasser, was wegen der großen Hitze aber nicht weiter schlimm war. Hier beobachteten wir zum ersten Mal schöne weiß blaue Vögel, die unseren Krähen sonst recht ähnlich sahen und auch im Verhalten mit ihnen verwandt schienen. Sie stahlen vor allem im Restaurant alles, was sie kriegen konnten.

blauer Vogel, Ometepe, Nicaragua
Unbekannter blauer Vogel auf Ometepe, Nicaragua

Während der Wanderung zu einer vier Kilometer Finca sahen wir mehrere einfache Lehmhütten, in denen ganze Familien zusammen mit ihren Hühnern, Hunden und Schweinen in einem Raum zusammen lebten. Dabei machten die Gebäude und Höfe einen erstaunlich sauberen Eindruck. Am Vulkan Maderas erlebten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick auf den benachbarten, aktiven Vulkan Conception. Auf dem Rückweg zum Hotel begleiteten uns tausende Glühwürmchen in der Dunkelheit.

Sonnenuntergang, Vulkan Conception, Ometepe, Nicaragua
Sonnenuntergang am Vulkan Conception auf Ometepe, Nicaragua

Die folgende Nacht gehörte großen Mengen Rum und Cola auf einer der schönen Terrassen, was das Aufstehen am nächsten Morgen etwas beschwerlich gestaltete und sich auch noch während der Wanderung zu einem Wasserfall in der Nähe auswirkte. Auch die Fahrt zurück zur Fähre mit einem sehr klapprigen Bus strapazierte unsere Nerven, als nämlich einige Kilometer vor Ankunft am Hafen der Sprit ausging. Glücklicherweise konnte unser Fahrer drei Liter Diesel organisieren und das Kraftstoffsystem des Motors so schnell entlüften, dass wir unser Schiff noch rechtzeitig erreichten.


Flagge Costa Rica

Costa Rica

Am Festland angekommen ging es weiter nach Costa Rica. Die Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica war die einzige Grenze der Rundreise, an der wir die Passformalitäten einzeln erledigen mussten, in allen anderen Ländern hatte der Reiseleiter das für die gesamte Gruppe besorgt. Nach fast drei Stunden konnten wir unsere Fahrt über Liberia, der Hauptstadt Costa Ricas, zur Hacienda Guachipelin fortsetzen.


Rincón de la Vieja

Wir entschlossen uns zu einer ausgedehnten Wanderung im nahe gelegenen Nationalpark Rincon de la Vieja, den wir mit einem klapprigen, ehemaligen US amerikanischen gelben Schulbus erreichten. Am Eingang des Parks wurde eine Auswahl verschiedener Wanderungen angeboten, die von zweistündigen Erkundungen bis zu ganztägigen Besteigungen des Kraterrands reichte. Wir wollten zuerst das vulkanisch aktive Gebiet mit seinen heißen Quellen und Schlammtümpeln besuchen und danach, falls die Zeit noch reichen sollte, eine der zahlreichen Badestellen an Flüssen und Wasserfällen nutzen.

Vulkan, Rincon de la Vieja, Costa Rica
Der Vulkan Rincon de la Vieja in Costa Rica

Der Pfad war gut erkennbar und führte durch wunderschönen Urwald mit teilweise gigantischen Baumriesen. An mehreren Stellen brodelte und blubberte Wasser und dünnflüssiger Schlamm, wobei dicke Dampfschwaden aufstiegen. Im Gegensatz zu den sehr ähnlichen vulkanischen Wasserlöchern in Neuseeland fehlte am Rincon de la Vieja der Schwefelgeruch fast vollständig.

Baum, Urwald, Rincon de la Vieja, Costa Rica
Reste eines Baumes im Urwald am Rincon de la Vieja, Costa Rica

Wir entdeckten Mud Pools, in denen Dampfblasen durch dicken Schlamm aufstiegen und in spektakulären Explosionen die Oberfläche erreichten. Einmal war der Schlamm schmutzig grau, in einem anderen Tümpel dagegen rotbraun, wie auch das Wasser in den verschiedenen Seen je nach Mineralgehalt unterschiedliche Farben hatte.

Schlammtümpel, Rincon de la Vieja, Costa Rica
Schlammtümpel am Rincon de la Vieja, Costa Rica

Auf dem weiteren Weg durch den Urwald wurden wir von tausenden fiesen Mücken derart zerstochen, dass wir noch mehr als sechs Wochen danach dicke, juckende Stellen an Armen und Beinen hatten. Entschädigt und teilweise verursacht wurde das Ganze durch die Beobachtung mehrerer neugieriger Kapuzineraffen, die plötzlich in den Baumkronen über uns erschienen waren. Die Affen hatten offensichtlich ihren Spaß daran, uns auf sich aufmerksam zu machen, verloren aber schnell das Interesse an uns, als wir nichts großartiges zu ihrer Unterhaltung beitrugen.

Kapuzineraffe, Urwald, Rincon de la Vieja, Costa Rica
Kapuzineraffe im Urwald beim Rincon de la Vieja, Costa Rica

Nach diesem interessanten und wegen der schon erwähnten Mücken auch lang anhaltend schmerzhaften Erlebnis verließen wir den Wald und wollten vom Parkeingang mit dem nächsten Bus zur Hacienda zurück fahren. Nachdem wir erst erfolglos versucht hatten, über einen der Ranger ein Shuttle zu bestellen, fanden wir glücklicherweise eine französische Familie, die uns in ihrem Auto mitnahm. Mit einem weiteren Bad in einem schönen Wasserfall auf dem Farmgelände endete der erste tolle Tag in Costa Rica.

Sonnenuntergang, Rincon de la Vieja, Costa Rica
Sonnenuntergang am Rincon de la Vieja, Costa Rica

Monteverde

Rastlos, wie es bei einer Rundreise im allgemeinen eben ist, ging es am folgenden Morgen schon wieder weiter zu unserer nächsten Station im Monteverde Nebelwald. Wir erreichten Santa Elena nach einer schönen Fahrt durch gebirgige Landschaft am frühen Mittag. In dem netten und sehr sauberen Hotel unter deutscher Leitung waren wir in sehr angenehmen einzelnen Pavillons untergebracht und fanden nach langer Zeit wieder Sanitäranlagen, die unserem gewohnten Standard entsprachen. In Santa Elena, das auf ca. 1500 Meter Meereshöhe lag, war trotz Sonnenschein ein beständiges Nieseln in der Luft, was eine der Ursachen für das überaus üppige Wachstum der Pflanzen in dieser Region war.

Costa Rica
Auf dem Weg nach Monteverde, Costa Rica

Wir buchten sofort eine Tour über die hier in verschiedenen Parks angebotenen Hängebrücken und wurden kurz darauf mit einem Shuttle zu der entsprechenden Anlage gebracht. Die Wanderung führte über insgesamt drei Kilometer durch dichten Nebelwald und überquerte dabei acht Hängebrücken mit bis zu 170 Metern Länge und einer Höhe bis 60 Metern. Auf diesem Weg sahen wir zum einen den Wald aus der normalen Perspektive und dann beim Überqueren der Brücken auch von oben, was ein ganz neues Erleben der Vegetation ermöglichte.

Jürgen, Photograph, Hängebrücke, Nebelwald, Monteverde, Costa Rica
Photograph auf einer Hängebrücke im Nebelwald von Monteverde, Costa Rica

Auch den folgenden Tag verbrachten wir im Nebelwald von Monteverde. Nach einer ausgedehnten Wanderung im höher gelegenen Urwald besuchten wir noch einmal das Gebiet von Selvatura und besichtigten dort die große Butterfly Farm mit vielen bunten Schmetterlingen.

Bank, Nebelwald, Monteverde, Costa Rica
Bank im Nebelwald von Monteverde, Costa Rica

Neben schön angelegten Pflanzen waren auch einige Schaukästen zu sehen, in denen die Puppen der Schmetterlinge aufgehängt waren.

Schmetterling, Nebelwald, Monteverde, Costa Rica
Schmetterling im Nebelwald von Monteverde, Costa Rica

Hinter dem Ausgang der Halle entdeckten wir einen versteckten Verbindungsweg, der zum Ende der Hängebrücken – Tour führte, die wir gestern gegangen waren. Auf diese Weise konnten wir die gesamte Wanderung in umgekehrter Richtung noch einmal machen, was vor allem wegen der anderen Lichtverhältnisse erneut sehr interessant war. Am Ende gab es eine größere Fotosession mit Kolibris, bei der innerhalb kürzester Zeit mehr als hundert Bilder entstanden.

Kolibris, Nebelwald, Monteverde, Costa Rica
Kolibris im Nebelwald von Monteverde, Costa Rica

Arenal

Am Abend feierten wir eine kleine Abschiedsparty mit der Reisegruppe, die wir am nächsten Tag verlassen wollten. Der vorgesehene Ritt von Monteverde zu unserem nächsten Hotel am Vulkan Arenal fiel wegen des starken Regens buchstäblich ins Wasser und wurde durch eine einfachere Taxi – Boot – Taxi Tour ersetzt. Dort, am Arenal, hatten wir ein Zimmer mit perfektem Blick zum Vulkan, was uns allerdings zunächst überhaupt nichts brachte, da wegen des Regens und der tief hängenden Wolken sowieso nichts zu erkennen gewesen war. Das blieb auch während der folgenden Tage und Nächte so, so dass die erhofften Bilder von glühender Lava am Berg bei Nacht nicht möglich waren.

Vulkan, Arenal, Costa Rica
Der aktive Vulkan Arenal in Costa Rica

Entschädigt wurden wir durch totale Entspannung und einige sonnige Stunden, während derer an unserem letzten Tag ein heftiger Ausbruch des Vulkans beobachtet werden konnte. Nach einigen Steinlawinen und entferntem Gegrummel stieß der Arenal eine große Staubwolke aus, die später das ganze Tal einnebelte. Unser Hotel in knapp fünf Kilometer Luftlinie Entfernung hatte dabei einen idealen Logenplatz. Von der Terrasse und von unserem Zimmer konnten wir das ganze Spektakel super verfolgen, ohne vom ausgestoßenen Staub erreicht zu werden.

Vulkan, Arenal, Costa Rica
Steinlawine am Vulkan Arenal in Costa Rica

Blieb noch die Rückreise mit dem Taxi nach San Jose, wo wir direkt am Flughafen ein überraschend idyllisches Hotel für unsere letzte Nacht in Mittelamerika hatten. Von hier ging der Flug über Mexiko City zurück nach Frankfurt.