Cusco 

Hauptstadt des Inkareiches

Machu Picchu 

Geheimnisvolle Stadt in den Anden

Heimreise 



Flagge Peru

Peru

Kurz darauf kehren wir Bolivien den Rücken und füllen auf peruanischer Seite wieder einige Seiten Papier aus, um dort einreisen zu dürfen. Martha, die jetzt zurück nach La Paz reisen möchte, begleitet uns noch ein Stückchen bis zur nächsten Bushaltestelle. Wegen des Streiks der Fährleute am Titicacasee kann sie nämlich nicht auf dem gleichen Weg zurück, wie wir gekommen waren, sondern muss einen Umweg über Peru in Kauf nehmen. Wir fahren weiter am Ufer des Sees entlang, bis wir die lebendige Stadt Puno und das wohlklingende Hotel Casona Plaza erreichen. Dort haben wir ein nettes Zimmer im obersten Stockwerk, das allerdings zur Straßenseite liegt und deswegen relativ laut ist. An der unübersichtlichen Kreuzung zweier schmaler Gassen unter unserem Fenster erzwingen sich die Fahrer der Autos aus beiden Richtungen die Vorfahrt durch lautes Hupen, gebremst wird, wenn überhaupt, nur sehr ungern und erst im letzten Augenblick.

Titicacasee, Muscheln, Peru, Südamerika
Im peruanischen Teil des Titicacasee gibt es viele Zuchtanlagen für Muscheln

Entsprechend spannend ist es dann auch, die Straße zu Fuß zu überqueren und wir sind froh, als wir ganz in der Nähe eine Fußgängerzone erreicht haben. Hier gibt es neben allen möglichen Läden auch viele Restaurants, die offensichtlich gut auf Touristen eingestellt sind, denn Puno ist ein typischer Stützpunkt für Reisende, von dem aus Fahrten auf den Titicacasee und zu den schwimmenden Inseln angeboten werden. Wir entscheiden uns für ein Restaurant, das von außen sehr rustikal und gemütlich wirkt, innen dann mit seinen einfachen Metallstühlen und kleinen Tischen aber mehr an eine Werkskantine erinnert. Jetzt sind wir neugierig, ob das Essen trotzdem die für Peru so berühmte hohe Qualität haben wird. Die Steaks und das Gemüse sind phantastisch und obendrein sehr phantasievoll dekoriert, das ganze sogar noch zu einem angenehmen Preis, Peru scheint kulinarisch zu halten, was es verspricht.


Mittwoch, 29. Mai 2013

Am Vorabend war uns versprochen worden, dass wir heute früh um 7:00 Uhr abgeholt und zum Bus nach Cusco gebracht werden, der um 7:30 Uhr das Terminal in Puno verlassen soll. Entsprechend nervös und verärgert sind wir zwei an Pünktlichkeit gewöhnten Deutschen, als das Auto erst zehn Minuten nach sieben am Hotel eintrifft, hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig zu unserem Bus. Diesen erreichen wir schon zwei Häuserblöcke weiter nach wenigen Minuten Fahrzeit, eigentlich hätten wir das auch zu Fuß gehen können, wenn wir gewusst hätten wie nah das ist.Der Bus ist ein sehr moderner und gut ausgestatteter Reisebus vermutlich aus chinesischer Fertigung. Unterwegs werden uns von einem spanisch- und englischsprachigen Begleiter Informationen zum Tourverlauf und zu Sehenswürdigkeiten an der Strecke gegeben.

Anden, La Raya, Peru, Südamerika
Souvenirmarkt auf dem 4.335 Meter hohen Andenpass La Raya, Peru

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Pukara erreichen wir nach der Hälfte der gesamten Fahrt den 4.335 Meter hoch gelegenen Andenpass La Raya. Hier machen alle Busse zwischen Cusco und Puno Halt, so dass sich an der Straße ein umfangreicher Souvenirmarkt entwickelt hat. Für uns bleibt es rätselhaft, wieso man ausgerechnet an dieser Stelle der Welt Wolldecken oder Stofftiere kaufen sollte, die in Kartons mit der Aufschrift „Made in Taiwan“ angeliefert werden. Vom Pass geht es lange und steil bergab, die Landschaft ähnelt streckenweise stark einem Alpental, bis wir um die Mittagszeit an einem Restaurant ankommen, vor dem schon andere Busse des selben Veranstalters parken. Es gibt ein reichhaltiges Buffet und nach dem Essen Gelegenheit, sich die Füße im angrenzenden Garten zu vertreten. Hier stehen auch einige Lamas für nette Fotos bereit und Frauen versuchen gestrickte Pullover und bunte Tücher an die Reisenden zu bringen.

Tempel, Inka, Wiracocha, Raqchi, Peru, Südamerika
Tempel des Wiracocha in Raqchi, Peru

Bald darauf unterbrechen wir unsere Fahrt für eine Besichtigung der ehemaligen Inkastadt Raqchi, wo es während einer Führung schöne Reste der damaligen Siedlung zu sehen gibt. Natürlich hat sich auch vor dem Eingang dieser Ausgrabungsstätte ein größerer Markt für sogenannte Kunstgegenstände entwickelt, durch den wir beim Hin- und Rückweg gehen müssen. Allerdings sind die Anbieter nicht aufdringlich und lassen uns in Ruhe die Waren anschauen, ohne dass wir etwas kaufen müssen.

Markt, Raqchi, Peru, Südamerika
Markt vor den Ruinen von Raqchi, Peru

Gegen Abend erreichen wir Cusco und werden auch hier wieder von zwei Beauftragten unseres Reiseveranstalters erwartet, die uns durch die Stadt zu unserem Hotel bringen. Schon während der Fahrt sehen wir im Zentrum einige sehr ansprechende Restaurants, von denen wir uns später eines für unser heutiges Abendessen aussuchen. Dort wählt Andrea ganz klassisch eine Pizza, während ich mich mutig an ein gegrilltes Meerschweinchen mit Beilagen wage. Schon bei der Lieferung der Teller sehen wir, dass Andrea wahrscheinlich die bessere Wahl getroffen hatte, die Pizza sieht wirklich sehr lecker aus. Dagegen wirkt das Meerschweinchen, das ja in Peru als besondere Delikatesse gilt, sehr traurig, wie es da plattgedrückt auf dem Teller liegt und die vier kleinen Beinchen in alle Richtungen von sich streckt. Leider schmeckt es auch so wie es aussieht und ich stille meinen Hunger mit einer großen Portion Apfelkuchen als Nachtisch, der wiederum ausgesprochen gut schmeckt. Immerhin, ich habe es versucht.


Cusco

Donnerstag, 30. Mai 2013

Entgegen der ursprünglichen Planung schlägt unser Guide vor, dass wir gleich am Vormittag den Ruinenkomplex von Saksaywaman, eine der bedeutendsten und damit meist besuchten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit besichtigen.

Festung, Inka, Saksaywaman, Cusco, Peru, Südamerika
Festungsanlage der Inka Saksaywaman bei Cusco, Peru

Wie erhofft sind um diese Tageszeit noch nicht viele andere Touristen zu sehen und wir können die beeindruckenden Steinmauern fast ungestört betrachten.

Plaza de Armas, Cusco, Saksaywaman, Peru, Südamerika
Die Plaza de Armas von Cusco, Blick von Saksaywaman, Peru

Nach einem ausgiebigen Rundgang, bei dem wir auch von einem Aussichtspunkt auf das im Tal liegende Cusco blicken, fahren wir weiter zur Ausgrabungsstätte Q’inqu, einem der wichtigsten Heiligen Plätze der Inkas. Schön können wir die ehemaligen Zuschauerplätze und den Opferstein erkennen, wo verschiedene Rituale und Mumifizierungen abgehalten wurden. Wir zwängen uns zwischen Steinplatten hindurch und kommen in eine kleine Höhle mit einem aus einem Stück gehauenen Felsaltar. Mit etwas Phantasie kann man sich die blutigen Szenen vorstellen, die sich vor hunderten von Jahren hier abgespielt haben müssen.

Q'inqu, Inka, Peru, Südamerika
In Q'inqu wurden Opferrituale und Mumifizierungen der Inka vollzogen

Etwas weiter in den Bergen besuchen wir noch Tampu Machuy, das auch das Bad des Inka genannt wird. Die ursprüngliche Aufgabe dieser Anlage ist ungewiss, wegen der vielen Wasserläufe und Brunnen könnte es sich um eine aufwendige Badeanstalt gehandelt haben. Vielleicht war es aber auch ein Militärposten, was wegen der guten strategischen Lage an einem wichtigen Bergübergang ebenfalls nahe liegt. In der weitläufigen Anlage lauern wieder einmal Souvenirverkäufer auf ihre Opfer, aber wieder einmal gelingt es uns ganz gut, an ihnen vorbei zu kommen.

Tampu Machuy, Cusco, Inka, Peru, Südamerika
Tampu Machuy bei Cusco soll einmal die Badeanstalt eines Inka gewesen sein

Von hier fahren wir wieder zurück nach Cusco und besuchen den Convento de Santo Domingo, der an der Stelle des Qorikancha, des Goldenen Tempels der Inka errichtet wurde. Bei einem schweren Erdbeben wurde die Kirche 1950 weitgehend zerstört, wodurch die viel älteren und stabileren Mauern des Qorikancha teilweise wieder freigelegt wurden. Heute ist das Bauwerk eine Mischung aus Kirche und Museum, in dem man schön die außerordentliche Handwerkskunst der Inka bewundern kann.

Universums, Inka, Cusco, Peru, Südamerika
Massiv goldene Darstellung des Universums durch die Inka, Cusco, Peru

Nach diesem Besuch verabschiedet sich unser Guide für heute, er wird uns morgen in Machu Picchu wieder treffen. Wir finden ein sehr gutes Restaurant, wo wir ein leckeres Mittagessen haben und gehen weiter zum Plaza de Armas in der Stadtmitte. Schon auf dem kurzen Weg dorthin werden die Straßen immer voller, hunderte und tausende von Menschen drängen sich zu dem großen Platz, wo heute die Fronleichnamsprozessionen stattfinden. Der Plaza de Armas ist ein großer rechteckiger Platz, an dessen einer Längsseite etwas erhöht die Kathedrale von Cusco steht, eine weitere Kirche, die La Compania de Jesus, befindet sich in der Mitte einer der Schmalseiten. Um den Platz führen breite Straßen mit Kopfsteinpflaster und Steinplatten, der Platz selbst ist parkähnlich bepflanzt.

Fronleichnam, Cusco, Peru, Südamerika
Fronleichnam in Cusco, Peru

Das alles ist kaum zu sehen, weil sich gerade die gesamte Bevölkerung von Cusco und Umgebung, sowie einige tausend Touristen auf dem Platz zu befinden scheinen. Wir quetschen uns zum Hauptportal der Kathedrale, vor dem insgesamt fünfzehn große, wundervoll geschmückte Heiligenfiguren auf großen Tragegerüsten aufgestellt sind. Gerade als wir oben bei den Figuren sind, wird die erste von ihnen unter lauter Blasmusik zum Platz getragen, ihr folgen in den nächsten Stunden die anderen Figuren nach. Alle umrunden den großen Platz links herum, kommen dabei aber nur sehr langsam und Schritt für Schritt durch die dichte Menschenmasse vorwärts. An der La Compania de Jesus werden die Figuren zum Portal und zu einigen Heiligenbildern gedreht, um diesen ihre Ehre zu erweisen, danach geht es im Schneckentempo weiter zu einem Seiteneingang der Kathedrale.

Fronleichnam, Compania de Jesus, Cusco, Peru, Südamerika
Heiligenfigur vor der Compania de Jesus in Cusco, Peru

In der Mitte des Platzes halten die Menschen Picknick, versorgt von einheimischen Frauen mit Gemüse, frittiertem Fleisch und Meerschweinchen, das aus Plastiktüten auf Papptellern angeboten wird. Dazwischen verkaufen Kinder Luftballons, Eis und Getränke, es ist ein richtiges kleines Volksfest. Am Rand des Platzes entdecken wir ein Starbucks Cafe und genießen dort, etwas abseits des Trubels, einen leckeren Kaffee, bevor wir zurück zu unserem Hotel marschieren.

Fronleichnam, Cusco, Peru, Südamerika
Fronleichnam in Cusco, Peru

Am Abend gehen wir nochmal zum Plaza de Armas, wo immer noch einiger Betrieb herrscht. Allerdings sind die Heiligenfiguren natürlich inzwischen verschwunden, dafür sehen wir sehr viele sehr betrunkene Menschen. Es ist wohl so, wie unser Guide angekündigt hatte, dass sich die Leute nach einem Fest gerne bis zum Umfallen besaufen, schade um sie. In der La Compania de Jesus wird gerade ein Gottesdienst abgehalten, an dem nur sehr wenige Menschen teilnehmen, auch hier gilt, dass kirchliche Feste nur solange beliebt sind, wie auch Musik gespielt wird und es was zu essen und zu trinken gibt, der Rest ist nur für eine kleine Minderheit.


Machu Picchu

Freitag, 31. Mai 2013

Wir werden schon vor sieben Uhr am frühen Morgen am Hotel abgeholt und zum Busbahnhof gebracht. Das große Gepäck können wir für unsere Reise nach Machu Picchu im Hotel in Cusco lassen, so dass wir das nicht unnötig mit uns herumschleppen müssen. Am Terminal stehen eine ganze Reihe kleinerer Reisebusse bereit, wir passen gerade noch in den ersten hinein und schon kann die Fahrt losgehen. Das klapprige Gefährt quält sich ächzend und schnaufend bis in eine Höhe von 3.800 Metern, bevor es über lange Serpentinenstrecken hinab ins Urubambatal geht und weiter nach Ollantaytambo. Am kleinen Bahnhof dieser alten Inkastadt wird gerade der Zug nach Machu Picchu für uns bereit gestellt. Wir suchen unsere reservierten Plätze, machen es uns in den breiten Ledersitzen bequem und warten auf die Abfahrt, die erst erfolgt, wenn auch der letzte Bus aus Cusco seine Fahrgäste hier abgeliefert hat.

Urubambatal, Machu Picchu, Peru, Südamerika
Durch das tief eingeschnittene Urubambatal fährt der Zug nach Machu Picchu

Ursprünglich führte die Bahnlinie direkt von Cusco durch das Urubambatal nach Machu Picchu, der Abschnitt zwischen Cusco und Ollantaytambo wurde aber vor einigen Jahren durch einen Erdrutsch zerstört und bisher nicht wieder in Betrieb genommen. Nach Tagesanbruch setzt sich der Zug endlich in Bewegung und tuckert mit kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit durch das enge und tief eingeschnittene Tal des Urubamba der Endstation Aguas Calientes am Fuße des Machu Picchu entgegen. Unterwegs halten wir zweimal kurz an, um Touristen aussteigen zu lassen, die Machu Picchu über den Inka Trail zu Fuß erwandern wollen. Je weiter wir unterwegs an Höhe verlieren, am Ende sind wir knapp über 2.100 Meter hoch, umso üppiger und grüner wird die Vegetation an den steilen Berghängen, die Landschaft wandelt sich von den Wüsten der Hochlagen mehr und mehr zu Dschungelgebieten.

Machu Picchu, Huayna Picchu, Peru, Südamerika
Machu Picchu mit dem Gipfel des Huayna Picchu, Peru

Wie wir das gestern vereinbart hatten, holt uns unser Guide am Bahnhof von Aguas Calientes ab und bringt uns durch enge Gässchen mit vielen Restaurants und Andenkenläden zu unserem heutigen Hotel. Unser Zimmer ist noch nicht bezugsfertig, aber wir können unser kleines Gepäck im Hotel deponieren und machen uns gleich auf den Weg zur Bushaltestelle, von der das Shuttle zur Ruinenstadt abfährt. Die Organisation ist sehr gut, unzählige kleine Busse pendeln zwischen Aguas Calientes und Machu Picchu hin und her und werden dabei vom aufmerksamen Personal immer bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, so dass keine Kapazität unnötig verloren geht. Nach kurzer Wartezeit fahren wir erst ein kurzes Stück durchs Urubambatal, um dann über eine holprige und steile Bergstraße in fünfzehn Kehren zum Eingang der Ruinen zu gelangen. Jetzt geht es an die Einreise nach Machu Picchu, nur mit Reisepass und einer vorher übers Internet beantragten Zugangsberechtigung darf man das Gelände betreten, wir wundern uns, dass tatsächlich Menschen ohne diese Vorbereitung am Eingang stehen und sich abweisen lassen müssen. Nach einem kurzen Fußweg entlang des steilen Berghangs haben wir den ersten Blick auf die Stadt, es ist überwältigend diese aus Fotos fast vertraut wirkende Szenerie plötzlich in Live vor uns zu haben. Mit unserem Guide wandern wir zwei Stunden durch die Stadt, lassen uns die Bedeutung der einzelnen Stadtteile und Gebäude erklären und sind beeindruckt von dem grandiosen Ausblick in das fast senkrecht unter uns liegende Tal des Urubamba.

Machu Picchu, Peru, Südamerika
Blick vom Tempel zur Unterstadt von Machu Picchu

Obwohl es üblicherweise heißt, dass ab der Mittagszeit sehr viele Touristen die gesamte Stadt beleben, ist es uns ohne Schwierigkeiten möglich, ungestört zu fotografieren. Und wir haben ja noch den nächsten Tag vor uns, an dem wir sehr früh nach oben kommen wollen. Nachdem Herbert, unser Guide, recht früh am Nachmittag die Rückfahrt antreten musste, schlendern wir noch eine geraume Zeit bei strahlendem Sonnenschein durch Machu Picchu und lassen die Atmosphäre der alten Stadt auf uns wirken. Etwa um 16:00 Uhr machen wir uns erschöpft auf den Rückweg nach Aguas Calientes und können dort im Hotel auch gleich unser Zimmer beziehen. Zum Abendessen gibt es ein gutes Menü im Hotelrestaurant.

Machu Picchu, Peru, Südamerika
Machu Picchu, Peru

Samstag, 1. Juni 2013

In der Nacht nach unserem ersten Besuch von Machu Picchu regnet es kräftig und wir überlegen, ob es unbedingt nötig ist, schon zum Sonnenaufgang wieder nach oben zu den Ruinen zu fahren. Immerhin hatten wir ja gestern schon sehr gute Verhältnisse zum Fotografieren und bei Regen ist wahrscheinlich sowieso nicht besonders viel zu sehen. Als wir dann nach einem gemütlichen Frühstück um 9:00 Uhr zur Bushaltestelle gehen, hört es gerade auf zu regnen und wir können nach einer kurzen Wartezeit nach oben fahren.

Machu Picchu, Peru, Südamerika
Machu Picchu in tief hängenden Wolken

Auch am Eingang ist recht wenig Betrieb, doch in der Stadt sind unerwartet viele Menschen, hatten sich wohl doch viele auf bessere Verhältnisse verlassen. Im Moment ziehen noch einige tiefe Wolken zwischen den Gebäuden über den Berggrat, während die Gipfel der beiden Berge Huayna Picchu und Machu Picchu in dichtem Nebel versteckt sind. Wir durchwandern alle Gebäudegruppen der Stadt, steigen viele der Treppen aus groben Steinquadern auf und ab und versuchen uns das ehemalige Leben der Menschen hier vorzustellen. Das ist nicht ganz einfach, weil die ursprüngliche Bedeutung von Machu Picchu nicht klar erforscht ist und so in Wirklichkeit möglicherweise viel weniger spektakulär war, als das von vielen Fremdenführern und Fans gerne dargestellt wird.

Chinkana Gruppe, Machu Picchu, Peru, Südamerika
Die Chinkana Gruppe von Machu Picchu

Als wir später mit dem Bus nach Aguas Calientes zurückfahren wollen, ist gerade viel Betrieb und wir müssen uns an einer langen Warteschlange anstellen, trotzdem geht die Abfertigung recht zügig. Unten im Touristendorf suchen wir uns eine nett aussehende Pizzeria, die uns leider mit einer sehr enttäuschenden und schlechtesten Pizza unseres Lebens versorgt, dieses Dorf ist eben voll und ganz darauf eingestellt, dass die Besucher so oder so nur einmal kommen und man daher auch niemals Stammgäste haben wird. Durch einen riesigen labyrinthartigen Souvenirmarkt suchen wir uns den Weg zum Bahnhof und treten pünktlich die Rückreise nach Cusco an. Auch diesmal steigen wir wieder in Ollantaytambo in Busse um, schaffen es zum Glück, schnell aus dem Zug zu kommen und gleich den ersten Bus zu erwischen, so müssen wir nicht lange in der Kälte warten und kommen spät in der Nacht wieder in Cusco an.


Heimreise

Sonntag, 2. Juni 2013

Ein letztes Mal marschieren wir durch Cusco zum Plaza de Armas, wo heute eine Militärparade abgehalten wird. Ganz niedlich, wie die Generäle und die Soldaten versuchen, eindrucksvoll zu wirken und unter großem Trara einige Flaggen zu hissen, was nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch gelingt. Am Nachmittag geht es zum Flughafen und pünktlich nach Lima, wo wir wieder einmal von einem Team aus zwei Personen für den Transfer zum Hotel erwartet werden.

Cusco, Peru, Südamerika
Im Zentrum von Cusco, Peru

Wir machen noch einen kleinen Spaziergang ins Zentrum des Stadtteils Miraflores, dort sehen wir sehr viele Menschen, die am zentralen Platz einen Flohmarkt besuchen oder einfach nur die Sonne genießen. Wir entdecken einen etwas vertieft liegenden kreisrunden Platz von etwa zwölf Metern Durchmesser, der dicht belegt ist von tanzenden Menschen jeden Alters. Am Rand läuft ein CD Gerät und liefert die Musik dazu.


Montag, 3. Juni 2013

Am Vormittag machen wir noch eine ausgedehnte Wanderung durch Miraflores bis hinaus zum Pazifik. Dort versuchen ein paar Wellenreiter ihr Glück, um diese Tageszeit ist die Brandung allerdings noch nicht sehr ausgeprägt. Am Rückweg erstehen wir nochmal eine Starbucks Tasse für unsere Sammlung und werden am frühen Nachmittag zum Flughafen von Lima gebracht, der für eine Stadt mit zehn Millionen Einwohnern doch recht bescheiden wirkt. Der kurze Flug nach Bogota kommt recht spät dort an, das wird knapp für unseren Weiterflug. An einer Sicherheitskontrolle ist eine lange Warteschlange, die nur sehr langsam abgefertigt wird, wir werden ganz schön nervös, doch das Sicherheitspersonal meint nur schulterzuckend, dass noch genügend Zeit sei. Plötzlich kommen einige Mitarbeiter der Lufthansa und fragen nach den noch fehlenden Passagieren für den Flug nach Frankfurt. Jetzt endlich werden wir vorgelassen und können danach direkt einsteigen und den langen Heimflug antreten. Am Flughafen erwartet uns Eva mit einem großen Korb hessischer Wurst und Brot, was uns als herzhafter Kontrast zur interessanten südamerikanischen Kost mehr als willkommen ist. Immer noch ganz erschlagen von den vielen fremden Eindrücken dieser Reise kommen wir wohlbehalten zuhause an und haben vorläufig überhaupt keine Idee, wo es denn das nächste Mal hingehen wird.