Durch das östliche Europa 2024

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Karte, Östliches Europa
Unsere gefahrene Route durch das östliche Europa


Flagge Tschechien

Rožnov pod Radhoštěm

Walachei
Traditionelles Dorf in der Mährischen Walachei

Am Samstag schickt uns das Navi allen Ernstes durch die Manínska tiesňava, durch die wir mit dem Vagabund so gerade noch durch passen. Weiter über kleine und winklige Bergstraßen nach Banská Bystrica und von dort auf gut ausgebauten Straßen in die Walachei. Wir versuchen zweimal unterwegs, an eine tschechische Mautbox zu kommen, doch die Verkaufsstellen an unserer Strecke bieten nur Vignetten für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Uns wird erklärt, die nächste Vertriebsstelle für die Boxen läge in Nový Jičín, einer Stadt, die fünfzig Kilometer entfernt ist. Das ist weiter, als wir heute fahren wollen. Ein paar Polizisten, die wir am tschechischen Kiosk treffen, bestätigen, dass die aktuelle Straße nicht mautpflichtig sei, so können wir zumindest erst einmal weiterfahren. Schon bald erreichen wir Rožnov pod Radhoštěm, eine kleine Stadt im Herzen der Mährischen Walachei, wo wir auf einem einfachen Campingplatz unterkommen. Den Sonntag verbringen wir im nahegelegenen Freilichtmuseum, in dem traditionelle Gebäude aus der Walachei zu sehen sind. Interessant ist vor allem die einfache Bauweise vollständig aus Holz. In der Schule erklärt eine Lehrerin, dass früher alle Klassen in einem Raum gleichzeitig unterrichtet wurden, irgendwie scheint das damals funktioniert zu haben.

Roznov, Tschechien
Im Freilichtmuseum von Rožnov pod Radhoštěm

Walachei
Blick vom Aussichtsturm in die Walachei

Pardubice

Vagabund, Hradek See
Auf der Halbinsel am Hradek See stehen wir ganz alleine

Weiter geht es am Montag quer durch die Walachei bis ins östliche Böhmen. Unterwegs beschaffen wir an einer Tankstelle, die als Vertriebsstelle für die tschechischen Mautboxen in der Liste steht, eine solche Box. Beinahe haben wir den Eindruck, dass die Angestellten der Tankstelle das zum ersten Mal machen, irgendwie funktioniert es aber und wir können mit einem weiteren Kasten an der Windschutzscheibe unsere Fahrt fortsetzen. Immerhin hängen dort jetzt das Navi, ein Handy, die österreichische Mautbox und jetzt noch die viel größere für Tschechien. Auch in Tschechien führt uns das Navi beharrlich über mautpflichtige Straßen, obwohl wir die Option “ohne Maut” eingestellt haben, wir sind froh, das Gerät beschafft zu haben. Offensichtlich kennen die Navis zwar die Straßen, die für PKW mautpflichtig sind, jedoch nicht die zusätzlichen Strecken für LKW, zu denen schwere Wohnmobile gezählt werden. Am Nachmittag erreichen wir das Marina Kemp, das auf einer idyllischen Halbinsel im Hradek See in der Nähe der Stadt Pardubice liegt. Bei unserer Ankunft ist das Tor verschlossen, man soll eine angegebene Telefonnummer wählen, um eingelassen zu werden. Leider funktionieren ausgerechnet heute unsere Handys nicht, sodass wir erst einmal dumm dastehen. Bald hilft uns ein netter Nachbar der Anlage und ruft für uns beim Betreiber an. Das Tor öffnet sich und wir können einfahren und uns auf dem großen Gelände beliebig einrichten. Andrea nutzt das warme Wetter, um in dem tollen See eine Runde zu schwimmen, bis sie von lautem Gewittergrollen und mächtigen schwarzen Wolken aus dem Wasser vertrieben wird. Der nachfolgende Wolkenbruch bringt ordentlich Hagel mit sich, der glücklicherweise keinen Schaden anrichtet.

Hradek See, Tschechien
Schöne Stimmung am böhmischen See
Andrea, See
Andrea nutzt die Gelegenheit zum Schwimmen im Hradek See

Hradek See, Tschechien
Am Hradek See zieht bald ein heftiges Gewitter auf

Prag

Prag, Tschechien
Die tschechische Hauptstadt Prag begeistert mit schöner Architektur und mit ihren hunderten Türmen

Da der Betreiber des schönen Stellplatzes auf der Halbinsel am nächsten Morgen vor Ort ist, können wir ohne weiteres ausfahren und unseren Weg nach Prag fortsetzen.

Wir erreichen den Wohnmobilstellplatz Buliro im Nordwesten der Stadt am frühen Mittag und genießen den restlichen Tag an der wunderschönen und gepflegten Anlage.

Am Mittwoch, den 29. Mai bringt uns die Straßenbahn, deren Haltestelle etwa zehn Minuten vom Stellplatz entfernt liegt, ganz bequem zum Wenzelsplatz in der Stadtmitte. Von hier streifen wir durch die prächtigen Straßen und Plätze, die nicht umsonst das Ziel vieler weiterer Touristen sind. Neben den unzähligen wunderschön verzierten Fassaden sind insbesondere die vielen Türme der Stadt hervorzuheben, denen Prag den Beinamen “Stadt der hundert Türme” verdankt. Da wir uns auf Empfehlung unseres Gastwirts Tageskarten für die Metro gekauft haben, können wir immer wieder größere Strecken mit U-Bahn oder Straßenbahn zurücklegen. Trotzdem kommen an diesem Tag einige Kilometer Fußmarsch durch die großartige Stadt zusammen.

Altstädter Ring, Prag
Der Altstädter Ring ist einer der berühmtesten Plätze in Prag

Prag, Tschechien
Am Ufer der Moldau stehen viele historische Gebäude
Prag, Tschechien
Blick über die Moldau zur Prager Burg und zur Karlsbrücke

Der Donnerstag gehört der riesigen Prager Burg, in deren Mitte sich der Veitsdom, immerhin das größte Kirchengebäude Tschechiens, befindet. Wegen des heute auf der Burg stattfindenden Treffens der NATO Außenminister wird die Anlage ab der Mittagszeit für Besucher geschlossen, wir haben aber ausreichend Zeit, die Gebäude ausführlich zu besichtigen. Zum Glück sind heute nicht allzu viele Besucher unterwegs, sodass wir nirgends länger anstehen müssen und uns auch in den Räumen recht frei bewegen können. Am Nachmittag genehmigen wir uns in der Altstadt die lokale Spezialität Trdelnik, Baumkuchen gefüllt mit Äpfeln und gekrönt von einer großen Portion Eis, sehr, sehr lecker.

Auch den Freitag verbringen wir nochmal in der tollen Stadt, heute treffen wir sogar Freunde, die zufällig zur gleichen Zeit ein paar Tage in Prag verbringen. Am Abend gibt es als gelungenen Abschluss ausgesprochen gute böhmische Gerichte mit einigen Gläsern des berühmten tschechischen Bieres.

Prag, Tschechien
Blick zur Prager Burg mit dem Veitsdom

Prag, Tschechien
Die Prager Altstadt von der Burg aus gesehen

In Prag beenden wir unsere Reise durch die Länder des östlichen Europas und fahren wegen der vorhergesagten schweren Unwetter direkt nach Erfurt, von wo es nach einigen entspannten Tagen wieder zurück nach Hause gehen wird.

Wir haben mit der Slowakei und Tschechien zwei wunderbare Reiseländer kennengelernt, die heute noch als echter Geheimtipp eingestuft werden können. Mit der Ausnahme von Prag waren wir in den schönen Städten und der eindrucksvollen Landschaft oft nur mit einigen Einheimischen unterwegs, haben tolle Stellplätze entdeckt und werden bei Gelegenheit sicher noch einmal wiederkommen.