Wenn es das Gen "Fernweh" gibt, hat es mir mein Vater zu meiner Geburt am 22. Januar 1965 mit in die Wiege gelegt. Schon während meiner Kindheit durfte ich die Jahresurlaube mit meinen Eltern vor allem im ehemaligen Jugoslawien, in Italien und in Spanien verbringen. Vor den Urlauben freute ich mich schon lange auf diese Reisen, wenn es aber wieder nach Hause gehen sollte, flossen oft die Tränen. Es kam sogar so weit, dass mein Vater mir drohte, ohne mich heim zu fahren, worauf ich als Kind antwortete, er könne mich im nächsten Jahr ja gerne hier wieder abholen. Mit zwölf Jahren stand ich mit meinen Eltern vor der Sagrada Familia in Barcelona und war so sehr von unserer Reiseleiterin und ihrer Tätigkeit angetan, dass für mich klar war, diesen Beruf möchte ich unbedingt einmal ausüben. Dies erwies sich schwieriger als erwartet, doch 1986 entdeckte ich eine Stellenanzeige für eine Reiseleiterin für Fahrradreisen und wurde tatsächlich als eine von vielen genommen. Ich lebte diesen Beruf mit Leib und Seele, tagsüber auf dem Fahrrad und nachts wurden auch mal Wadenkrämpfe der Gäste mit Franzbrandwein therapiert.
Mit fast der gleichen Begeisterung habe ich danach viele Jahre in der Automobilindustrie gearbeitet, das Reisen fiel ab dann in die Urlaubszeit.
Ich hatte das Glück auf einen Menschen mit dem selben Gen zu treffen, der nicht nur zu meinem Ehemann, sondern auch zu meinem liebsten Reiseleiter und Reisebegleiter wurde. Zusammen mit Jürgen lerne ich fremde Länder und Kulturen kennen, die unser Leben von Reise zu Reise sehr bereichern.